Signa Holding: Kapazitäten-Frage rund um Aufarbeitung
Bei den Ermittlungen rund um die Signa Holding geht es insgesamt schleppend voran. Ein Grund könnte Ressourcen-Knappheit sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Ermittlungen in der Causa Signa laufen relativ langsam.
- Als Gründe werden undurchsichtige Firmenverflechtungen und Ressourcenknappheit genannt.
Bei der Aufarbeitung rund um die Signa Holding stellt sich die Frage, ob die Ermittlungen nicht zügiger laufen könnten. Grund dafür ist nicht nur das undurchsichtige Firmen-Konglomerat, sondern es könnte an zu wenig Ressourcen der Ermittler liegen.
Ende November wurde die Finanzmisere der Signa Holding bekannt. Kurz darauf folgten Signa Prime und Signa Development. Trotzdem dauerte es bis zum 4. März bis die Sondereinheit Soko Signa von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) zum Einsatz kam, schreibt die «Kronen Zeitung».
Erst rund drei Wochen später gab die WKStA offiziell bekannt, dass man ein Ermittlungsteam gebildet habe. Dies setzt sich aus mehreren Personen zusammen: einem Teamleiter sowie Oberstaatsanwälten und Wirtschaftsexperten. Dieses Team soll die zahlreichen Signa-Pleiten mit einer geradezu unglaublichen Schadenssumme von mehr als 17 Milliarden Euro (etwa 16,5 Milliarden Franken) behandeln.
WKSta nicht nur mit Signa Holding befasst
Doch WKStA-Gruppenleiter Wolfgang Handler und die Oberstaatsanwältin Patricia Kaindl sind laut «Kronen Zeitung» auch mit anderen Fällen ausgelastet. Genannt wird der Skandal um die burgenländische Commerzialbank Mattersburg (Ö). Hier handelt es sich um eine Schadenshöhe von 600 Millionen Euro (rund 583 Millionen Franken). Auf die Frage, ob genügend Ressourcen für den Signa-Fall vorhanden seien, meinte ein WKStA-Sprecher , dass man gut aufgestellt sei.
Die Staatsanwaltschaft sei laut Rechtsordnung ohnehin die letzte Stufe. «Wir kümmern uns nur um die gröbsten Verstösse, um die strafrechtlichen Vorwürfe. Der gesamte Signa-Komplex muss von den Organen und den Masseverwaltern aufgearbeitet», so der Sprecher.
Publikation gibt Einblick
Indes haben zwei österreichische Investigativ-Journalisten versucht mehr Licht in den Signa Konzern des René Benko zu bringen. Mit dem Buch «Inside Signa» zeichnen Sebastian Reinhart und Rainer Fleckl den Aufstieg und Fall des ehemals gefeierten Investors nach.