Sikhismus: Indische Pilger dürfen über Grenze nach Pakistan

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Pakistan,

Hunderte indische Anhänger des Sikhismus haben gestern Samstag die Grenze nach Pakistan überschritten – zum ersten Mal seit Jahrzehnten.

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Ein Sikh-Pilger steht vor dem Schrein des spirituellen Führers «Guru Nanak Dev». - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Indische Sikhs konnten erstmals seit Jahrzehnten einen Schrein in Pakistan besuchen.
  • Seit der Gründung der Staaten war es nicht erlaubt, nun gibt es ein Abkommen dazu.

Sikhs aus Indien konnten gestern Samstag den Schrein ihres Religionsgründers Guru Nanak in der pakistanischen Stadt Kartarpur besuchen. Es war das erste Mal seit Jahrzehnten.

Seit der Gründung der verfeindeten Staaten Pakistan und Indien war ihnen dies verwehrt. Ein Abkommen der beiden Länder erlaubt nun bis zu 5000 Pilgern pro Tag den Grenzübertritt.

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Anhänger des Sikhismus vor dem heiligen Schrein in Kartapur. - Keystone

Es wurde erwartet, dass mindestens 700 Gläubige den Schrein etwa vier Kilometer auf der anderen Seite der Grenze besuchen würden. Sie passierten die Grenze durch eine neu errichtete Übergangshalle.

Auf pakistanischer Seite wurden sie von Bussen in Empfang genommen, die sie durch einen Grenzkorridor zu dem Schrein brachten. Dort wurden sie von Pakistans Ministerpräsident Imran Khan begrüsst.

Hoffnung auf verbesserte Beziehungen

Unter den ersten Pilgern, die die Grenze überquerten, war der frühere indische Premierminister Manmohan Singh. Er sprach gegenüber pakistanischen Staatsmedien von einem «grossen Moment». «Ich hoffe, dass sich die Beziehungen zwischen Pakistan und Indien nach der Öffnung von Kartarpur verbessern.»

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Der pakistanische Premierminister Imran Khan (m.) bei der Zeremonie. - Keystone

Fernsehbilder zeigten, wie Khan und Singh miteinander sprachen. Schon zuvor hatte der derzeitige indische Premierminister Narendra Modi eine Dankesbotschaft an Khan gerichtet.

Sikhismus: Schrein in Kartarpur als heiliger Ort

Für die etwa 30 Millionen Sikhs weltweit ist der Schrein in Kartarpur mit seiner weissen Kuppel einer ihrer heiligsten Orte. Jahrzehntelang war der Zugang für die vielen in Indien lebenden Sikhs allerdings unmöglich.

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Der Schrein in Kartarpur ist für die Sikhs einer der heiligsten Orte. - Keystone

Der Sikhismus entstand im 15. Jahrhundert in der heute zwischen den Atommächten Indien und Pakistan geteilten Region Punjab. Nach der Trennung der beiden Staaten infolge des Zweiten Weltkriegs flohen Millionen Sikhs aus Pakistan nach Indien.

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