Simbabwe: Gewalt gegen Opposition
In Simbabwe kritisierten Menschenrechtler und Botschafter das Vorgehen von Sicherheitskräften gegen Anhänger der Opposition nach der Präsidentenwahl scharf.
Das Wichtigste in Kürze
- Dutzende Oppositionelle wurden in Simbabwe von Polizei und Militär zusammengeschlagen.
- Menschenrechtler fordern Präsident Mnangagwa dazu auf, dies zu unterbinden.
Polizisten, Soldaten und Unbekannte hätten in den vergangenen Tagen nach den Präsidentschaftswahlen in Harare etliche Mitglieder und Anhänger der Oppositionspartei MDC zusammengeschlagen und belästigt, teilte Human Rights Watch (HRW) am Dienstag mit.
Präsident Emmerson Mnangagwa müsse die Rechtsstaatlichkeit schleunigst wiederherstellen, forderte der HRW-Leiter für das südliche Afrika, Dewa Mavhinga. Die Botschafter mehrerer EU-Länder und der USA in Simbabwe verurteilten die Gewalt aufs Schärfste. «Diese Menschenrechtsverletzungen haben keinen Platz in einer demokratischen Gesellschaft», erklärten sie in einer gemeinsamen Stellungnahme.
Chamisa wirt Mnangagwa Wahlbetrug vor
Die erste Präsidentenwahl ohne Ex-Staatschef Robert Mugabe am vergangenen Montag hatte Mnangagwa nach Angaben der Wahlkommission mit einer knappen Mehrheit für sich entschieden. Oppositionsführer Nelson Chamisa von der MDC akzeptierte das Ergebnis jedoch nicht und warf Mnangagwa Wahlbetrug vor. Die Wahl verlief zwar weitgehend friedlich, danach kam es aber zu Protesten, bei denen sechs Menschen getötet wurden.
Mnangagwa war einst die Rechte Hand Mugabes. Er kam im November an die Macht, nachdem Mugabe infolge eines Militärputsches nach knapp 40 Jahren im Amt zurückgetreten war.