Laut dem Flüchtlingshilfswerk UNHCR verschlimmert sich die Lage in den libyschen Internierungslagern für Flüchtlinge. Grund sei die wachsende Überbelegung.
In der Nähe der libyschen Küste gerettete Migranten.
In der Nähe der libyschen Küste gerettete Migranten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • UNHCR warnt vor der Lage in den überfüllten libyschen Internierungslagern.
  • Immer wieder kommt es zu Ausschreitungen und Hungerstreiks.
Ad

In überfüllten libyschen Internierungslagern für Flüchtlinge kommt es nach UN-Angaben wegen der schlimmen humanitären Lage immer wieder zu Ausschreitungen und Hungerstreiks. In den vergangenen Wochen habe sich die Situation in den Lagern deutlich verschlechtert, warnte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Freitag.

Grund dafür sei eine wachsende Überbelegung. Zudem werde nicht einmal der grundlegendste Lebensstandard erreicht. Die Flüchtlinge verlangten eine Lösung für ihre desolate Lage, erklärte das UNHCR.

Die Organisation schätzt, dass in dem nordafrikanischen Land rund 8000 Migranten in Internierungslagern festsitzen. Ihre zunehmende Frustration sei nachvollziehbar, da sie oft seit Monaten festgehalten würden. Demnach halten sich insgesamt rund 55'000 registrierte Flüchtlinge in Libyen auf.

Seit Anfang des Jahres ertranken dem UNHCR zufolge fast 600 Menschen im Mittelmeer, rund 100 Leichen seien an Land geborgen worden. Die libysche Küstenwache habe fast 13'000 Flüchtlinge abgefangen.

Libyen ist das wichtigste Transitland für Flüchtlinge, die über das Mittelmeer nach Europa wollen. Seit dem Sturz des Langzeitherrschers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 herrscht dort ein Bürgerkriegschaos.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

UNHCR