Sollen wir die Hälfte der Erde für unsere Tierwelt aufgeben?

Die Populationen aller Arten von Wildtieren sinkt mit alarmierender Geschwindigkeit. Naturschützer sehen die Lösung des Artensterbens in einer radikalen Massnahme. Bis 2050 soll rund 50% unseres Planeten in ein Naturschutzgebiet umwandelt werden.

Auch wenn in der Vergangenheit diverse Massnahmen getroffen worden sind – 2010 wurde an einer internationalen Konferenz in Japan vereinbart, dass bis 2020 17% der Meere und 10% der Landfläche geschützt werden sollen – reichen diese laut Tierschützern nicht aus, um das Aussterben der Wildtiere zu verhindern.

Wie sähe für uns Menschen die Welt ohne Wildtiere aus? Dieses düstere Szenario wird laut Tierschützern immer realistischer. Laut Wissenschaftlern soll sich die Zahl der Wildtiere in den vergangenen vierzig Jahren fast halbiert haben. Grund: Die Lebensräume der Tiere werden durch die Kultivierung des Menschen immer mehr zerstört.

Der amerikanische Naturschützer Harvey Locke schlägt eine radikale Idee vor: Bis ins Jahr 2050 sollen rund 50% der Erde in Naturschutz-Zonen umgewandelt werden. Nur so könne die Erhaltung der Tierarten gewährleistet werden. «Auf den ersten Blick sieht das nach viel aus, aber wenn wir die Welt als ein Ort betrachten, welchen wir gemeinsam mit den Tieren teilen, sind 50% nicht viel».

Das Wichtigste in Kürze

Durch den Menschen reduziert sich die tierische Artenvielfalt auf der Erde rasant.
Innert vierzig Jahren hat sich die Zahl der Wildtiere halbiert.
Naturschützer wollen bis ins Jahr 2050 rund 50% des Planeten zu einem Naturschutzgebiet erklären.

Wie «The Guardian» berichtet, stösst Lockes Idee auch bei anderen Naturschützern auf offene Ohren. Sie sind sich dabei einig, dass der Schutz von einzelnen Regionen wenig Sinn macht, da dadurch längst nicht alle Arten vom Schutz eingeschlossen werden können. Diese und ähnliche Ideen werden auf dem Naturschutz-Symposium in London Ende Februar diskutiert.