Somalia: Krankenschwester des Roten Kreuzes entführt

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Somalia ist eines der ärmsten Länder der Welt. Hilfe wird dort dringend benötigt. Doch Kriminelle und Islamisten nehmen die Helfer ins Visier. Nun wurde eine deutsche Krankenschwester verschleppt.

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Ein Mann geht an dem Gebäude des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz vorbei. - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • In Somalia wurde eine deutsche Krankenschwester des Roten Kreuzes entführt.
  • Die Frau hat sich im Land um die Versorgung von Flüchtlingen gekümmert.
  • Höchstwahrscheinlich geht es bei der Entführung um Lösegeld.

Eine deutsche Krankenschwester im Dienst des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) ist in der somalischen Hauptstadt Mogadischu entführt worden. «Wir machen uns grösste Sorgen um die Sicherheit unserer Kollegin», erklärte Daniel O'Malley, stellvertretender Leiter der IKRK-Mission in Somalia.

Frau setzte sich für Flüchtlinge ein

Die langjährige Mitarbeiterin habe sich in dem Land am Horn von Afrika Tag und Nacht für die Versorgung von Flüchtlingen eingesetzt, erklärte das IKRK am Donnerstag. Die Organisation fordere ihre sofortige und bedingungslose Freilassung.

Bewaffnete Täter hatten den Angaben zufolge am Mittwochabend den IKRK-Komplex in Mogadischu gestürmt. Derzeit liefen auf verschiedener Ebene Bemühungen, um die Freilassung der Frau zu erwirken, hiess es.

Blick auf das Gelände des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, an dem eine Flagge mit dem Kürzel «ICRC» hängt.
Blick auf das Gelände des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, an dem eine Flagge mit dem Kürzel «ICRC» hängt. - DPA

Ist das Motiv Lösegeld?

Ein ranghoher Sicherheitsbeamter in Mogadischu, Mohamed Hassan, hielt es für möglich, dass Mitglieder des Wachpersonals des IKRK den Entführern geholfen hätten. Es gehe bei der Entführung wahrscheinlich um Lösegeld. Daher sei zunächst eher von einem kriminellen als politischen Hintergrund auszugehen.

In Somalia ist UN-Schätzungen zufolge mehr als ein Drittel der Bevölkerung – gut fünf Millionen Menschen – dringend auf Hilfe angewiesen. Das krisengebeutelte Land wird angesichts der miserablen Sicherheitslage und fehlender staatlicher Strukturen häufig als Paradebeispiel eines gescheiterten Staates herangezogen. Neben Armut und Hunger setzen den Menschen dort auch die Kämpfer der sunnitischen Al-Shabaab zu. Die mit Al-Kaida verbundene Gruppe kämpft in Somalia seit Jahren für einen sogenannten Gottesstaat.

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