Spionagevorwürfe gegen Mitarbeiter des US-Konsulats in der Türkei
Ein türkischer Mitarbeitende des US-Konsulats soll sich der Spionage schuldig gemacht haben. Kontakte zu Fethullah Gülen sollen auch bestehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Konsulatsangestellter in der Türkei soll für die USA spioniert haben.
- Die Justiz stellt ihn vor Gericht. Bis dahin sitzt er in Untersuchungshaft.
Ein Gericht in Istanbul hat einen türkischen Mitarbeiter des US-Konsulats in Istanbul wegen Spionage und eines Umsturzversuchs gegen die Regierung angeklagt. Die erste Anhörung soll am 26. März stattfinden. Das teilt die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu heute Freitag mit.
Bis dahin soll der Konsulatsangestellte in Untersuchungshaft bleiben. Die Staatsanwaltschaft fordert demnach lebenslänglich für den mutmasslichen Spion.
Verbindung zu Gülen
Der Angeklagte sitzt bereits seit Oktober 2017 im Gefängnis. Grund dafür ist, dass er Kontakte zu dem islamischen Prediger Fethullah Gülen in den USA haben soll. Die türkische Regierung macht Gülen für den Putschversuch von 2016 verantwortlich.
In der Anklageschrift werden dem Mann unter anderem Verletzungen der Privatsphäre und die illegale Aufnahme persönlicher Daten vorgeworfen. Demnach soll er auch «sehr enge» Kontakte zu Polizeichefs unterhalten haben.
Diese ermittelten 2013 gegen enge Vertraute von Präsident Recep Tayyip Erdogan sowie hohe Regierungsbeamte wegen Korruption. Auch den Polizeichefs werden Verbindungen zu Gülen vorgeworfen.
Weitere Verdächtige
Der Angeklagte ist demnach der letzte noch in der Türkei inhaftierte Mitarbeiter eines US-Konsulats. Es befinden sich aber noch weitere US-Bürger in der Türkei in Haft.
Erst am Mittwoch war ein Übersetzer für das US-Konsulat in der südöstlichen Provinz Adana aus einer zweijährigen Untersuchungshaft entlassen worden. Ein weiterer Konsulatsmitarbeiter war am 31. Januar 2017 unter Hausarrest gestellt worden, wie Anadolu berichtete. Die Vorfälle hatten die Beziehungen zwischen Washington und Ankara belastet.