Stadionbauer für WM 2022 in Katar demonstrieren gegen Ausbeutung

Alexandra Aregger
Alexandra Aregger

Iran,

Löhne würden nicht bezahlt, schlechtes Trinkwasser und sklavenähnliche Bedingungen. Die Stadionbauer für die WM 2022 in Katar erheben schwere Vorwürfe.

WM 2022
Tausende Bauarbeiter bauen derzeit an der Infrastruktur rund um die Fussball Weltmeisterschaft 2022 in Katar. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag demonstrierten dutzende Bauarbeiter in Katar gegen die schlechten Bedingungen.
  • Tausende Arbeiter bauen für die WM 2022 Stadien, Hotels, Flughäfen und weiteres.
  • Menschenrechts-Organisationen schlagen immer wieder Alarm.

Die WM 2022 in Katar kommt nicht aus den Negativ-Schlagzeilen heraus. Es herrschen teils miserable Bedingungen für die Tausenden Gastarbeiter, welche am Sonntag wieder demonstrierten. Auf den sozialen Netzwerken kursieren Videos, welche dutzende Bauarbeiter in gelben Westen auf der Strasse zeigen.

Wie ein Gastarbeiter in einem Video sagt, würden sie seit 2013 mit grosser Mühe und Aufrichtigkeit arbeiten. Doch: «Sie haben uns seit vier Monaten keinen Lohn bezahlt.» Auch sei das Trinkwasser nicht für den menschlichen Verzehr geeignet. Regierungsvertreter würden versuchen, mit den Arbeitern zu verhandeln.

Die Todesbilanz ist schockierend. Die Zahl der toten Gastarbeiter ist inzwischen auf 1400 angestiegen.

Mögliche Verschiebung von Austragungsort der WM 2022

Erst kürzlich wurde bekannt, dass sich die Fifa Gedanken um einen neuen Gastgeber der WM 2022 mache. Dies nach den Korruptionsvorwürfen an den Ex-Uefa-Präsidenten Michel Platini.

Diese Gerüchte hätten die Situation für die Arbeiter verschärft, so der Bauarbeiter im Video. Annullierungsaufforderungen hätten zugenommen.

Zur Demonstration geäussert hat sich auch der stellvertretende Vorsitzende der Polizei und öffentlichen Sicherheit in Dubai. Er schrieb auf Twitter an «Gott, der Katar von diesen Skandalen befreien soll.»

Mehrere Menschenrechts-Organisationen beobachten die Situation scharf. Darunter Amnesty International oder die Unia. Letztere setzt sich gemeinsam mit der Bau- und Holzarbeiter Internationalen (BHI) für bessere Arbeitsbedingungen ein. Vergangenen Sommer berichtete die Unia von Verbesserungen.

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