Gefährdeter Waldelefant als Helfer beim Klimaschutz
Für das Überleben des afrikanischen Tropenwalds ist der Waldelefant essenziell. Doch die Dickhäuter sind momentan so gefährdet wie noch nie.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Waldelefant stärkt die Biodiversität und hilft dem Wald, mehr CO2 zu speichern.
- Afrikanische Tropenwälder bleiben deshalb auch wegen der Dickhäuter gesund.
- Die Tiere sind jedoch Opfer der Wilderei und stark vom Aussterben bedroht.
Wer hätte gedacht, dass in Waldelefanten heimliche Helden stecken? Die bedrohten grauen Riesen sind für ihr ausgeprägt gutes Gedächtnis und ihre Fähigkeit, um verstorbene Artgenossen zu trauern. Dass die Tiere auch eine Rolle im Kampf gegen die Klimakrise spielen, weiss wohl kaum jemand.
Waldelefanten stärken die Biodiversität und bringen den tropischen Wald dazu, mehr Kohlenstoff zu speichern. Das erklärt Fabio Berzaghi, Forscher am Labor für Klima- und Umweltwissenschaften (LSCE-CEA) in Frankreich, zum Welt-Elefanten-Tag am 12. August.
Hilfe gegen die Klimakrise
Der Dung der Tiere enthält Baum- und Strauchsamen, die so über grosse Distanzen verteilt werden. Nahrung und Unterschlupf für zahlreiche Tierarten sowie Dünger für den Waldboden werden geschaffen.
Zudem befreien die Dickhäuter die Wälder von wucherndem Gebüsch. Die übrig gebliebenen Bäume profitieren von mehr Platz sowie einem besseren Zugang zu Wasser und Licht.
Je grösser ein Baum, desto mehr CO2 kann er binden und Sauerstoff produzieren. «Elefanten tragen dazu bei, dass die afrikanischen Tropenwälder gesund bleiben», so Berzaghi. Eine vom Internationalen Währungsfonds (IWF) in Auftrag gegebene Analyse («Die geheime Arbeit der Elefanten») habe das klar gezeigt.
Demnach gestalten der Waldelefant ein Ökosystem mit, das grosse, langsam wachsende Laubbäume begünstigt, die viel Sauerstoff produzieren.
Waldelefant: Nur noch 350'000 Exemplare
Sollte der Waldelefant aussterben, drohe der Regenwald Zentralafrikas etwa drei Milliarden Tonnen Kohlenstoff zu verlieren, warnen die Forscher. Umgekehrt könnte eine Erholung der Population zu einem grossen Plus bei der Aufnahme von Kohlendioxid führen.
Doch wie lange die dickhäutigen Landschaftsgärtner noch zum Klimaschutz beitragen können, ist fraglich. Afrikas Waldelefanten sind aktuell so gefährdet wie nie: Es gibt nach Angaben der Tierschutzorganisation Future for Elephants nur noch etwa 350'000 der grauen Riesen; 1970 waren es noch etwa zwei Millionen.