Nur kleiner Teil der weltweiten Lebensräume ökologisch intakt

Keystone-SDA
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Grossbritannien,

Forscher berichten, dass nur 2,9 Prozent der weltweiten Lebensräume ökologisch unberührte Landflächen mit intakter Tierwelt sind.

ökologischer Fussabdruck
Die ökologisch intakten Lebensräume auf der Erde werden immer weniger. Zu gross ist der ökologische Fussabdruck der Menschen. - Japan Meteorological Agency/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Es gibt weltweit kaum noch Flächen ohne ökologischen Fussabdruck und Artenverlust.
  • Der Wert eines intakten Lebensraums ist für die biologische Vielfalt von grosser Relevanz.

Nur wenige Lebensräume auf der Welt sind nach Ansicht eines internationalen Wissenschaftlerteams in ihrer Artenvielfalt noch intakt. Der Anteil ökologisch unberührter Landflächen mit intakter Tierwelt liegt demnach bei gerade mal 2,9 Prozent. Dies berichten die Forscher im Fachjournal «Frontiers in Forests and Global Change».

Intakter Lebensraum geht zunehmend verloren

In diesen Gegenden stellten die Forscher nur einen geringen menschlichen Fussabdruck und keinen bekannten Artenverlust fest. Dazu zählten Teile des Kongobeckens, des Amazonas, der russischen Tundra oder einige Wüsten wie die Sahara.

Lebensraum
Luftblick auf den Wald im Amazonas nahe Sao Gabriel da Cachoeira. - dpa-infocom GmbH

«Wir wissen, dass intakter Lebensraum zunehmend verloren geht», sagt Studienautor Andrew Plumptre laut Mitteilung des Fachmagazins. Dabei sei der Wert eines intakten Lebensraums sowohl für die biologische Vielfalt als auch für den Menschen nachgewiesen.

Bisher meist mit Fernerkundung gemessen

Bislang werde der Anteil intakter Lebensräume häufig durch Methoden der Fernerkundung beurteilt, erläutert Plumptre auf dpa-Anfrage. Die Forscher prüften nun, wo Arten komplett verschwunden sind. Aber auch wo ihre Populationen so stark dezimiert wurden, dass die Art ihre Rolle im Ökosystem nicht mehr ausfüllen kann.

Waldelefanten
Zwei junge Waldelefanten in Zentralafrika. Die Waldelefanten sind aus grossen Teilen des Kongobeckens verschwunden. - AFP/Archiv

«Die Jagd auf grosse Säugetiere oder Vögel kann viele Arten aus solchen Lebensräumen entfernen», sagte Plumptre. Als Beispiel nennt er die Waldelefanten im Kongobecken, die aus grossen Teilen des Waldes mittlerweile verschwunden seien. Zudem können Krankheiten Arten in einigen Gebieten auslöschen, so geschehen etwa bei Gorillas im Kongo.

Lebensräume mit intakter Tierwelt könnten wieder erhöht werden

Neu eingeführte Arten könnten schliesslich vorhandenen Arten ausrotten, zum Beispiel Katzen, die auf Inseln eingeführt werden. In jedem dieser Fälle könne der Lebensraum auf einem Satellitenbild intakt erscheinen. Es fehlten aber häufig Tiere darin, die zuvor dort gelebt hatten.

Den Forschern zufolge lasse sich der Anteil von Lebensräumen mit intakter Tierwelt auf etwa 20 Prozent erhöhen. Dafür müssten gezielt Arten in Gegenden wiedereingeführt werden, die vom Menschen noch weitgehend unberührt sind. Nach und nach könnten die Lebensräume dann auch ihre ökologische Funktionalität zurückerlangen.

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