Südkorea: BMW Besitzer reichen Strafanzeige gegen Autobauer ein

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Südkorea,

In Südkorea rief BMW kürzlich 100'000 Dieselmodelle wegen Brandgefahr zurück. Nun haben einige Besitzer Strafanzeige erstattet.

Ein BMW-Logo im Motorraum eines BMW 525 Vierzylinder-Dieselmotor.
Ein BMW-Logo im Motorraum eines BMW 525 Vierzylinder-Dieselmotor. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • BMW rief vor kurzem 100'000-Dieselmodelle in Südkorea zurück.
  • Mehrere Besitzer reichten nun Strafanzeige gegen den Autohersteller ein.

Mehrere BMW-Besitzer in Südkorea haben Strafanzeige gegen den deutschen Autobauer wegen des Rückrufs von 100'000 Fahrzeugen gestellt. Die rund 20 Betroffenen werfen dem Unternehmen vor, den Rückruf zu spät veranlasst zu haben, wie ihr Anwalt Ha Jong Sun am Donnerstag sagte. Die Anzeige richtet sich demnach gegen sechs Verantwortliche, darunter gegen den für Qualität zuständigen BMW-Manager Johann Ebenbichler.

In Südkorea waren kürzlich wegen Brandgefahr 100'000 BMW-Dieselmodelle in die Werkstätten gerufen worden, nachdem 30 Wagen in Brand geraten waren. Bei den betroffenen Modellen kann eine Fehlfunktion des Moduls zur Abgasrückführung einen Brand verursachen. Die Abgasrückführung ist eine Methode zur Reduzierung der Stickoxidabgase in Dieselmotoren. Ebenbichler hatte vor Journalisten gesagt, zwar sei BMW das Problem bereits seit 2016 bekannt, die genaue Ursache sei aber erst im Juni dieses Jahres gefunden worden.

«Es fällt schwer zu glauben, dass BMW zwei Jahre gebraucht hat, um die Ursache der Feuer zu finden», sagte Anwalt Ha. Er wirft BMW Vertuschung vor, möglich sind dafür Haft- oder Geldstrafen. Unter den Autobesitzern, die er vertritt, ist auch ein Opfer eines Brands. Ausser der Strafanzeige liegt gegen BMW in Südkorea auch eine Sammelklage von 17 Besitzern vor, die Entschädigung fordern.

In Südkorea stammen sechs von zehn importierten Autos aus Deutschland. Das Problem der Brandgefahr betrifft auch Europa. Der Autobauer teilte am Mittwoch mit, dass europaweit fast 324'000 Autos zurückgerufen werden, davon mehr als 96'000 in Deutschland.

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