Südkoreas Regierungspartei bei Parlamentswahl offenbar vorn

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Südkorea,

Unter massiven Sicherheitsvorkehrungen wegen der Corona-Krise haben die Menschen in Südkorea am Mittwoch ein neues Parlament gewählt.

Wahl unter strikten Sicherheitsvorkehrungen
Wahl unter strikten Sicherheitsvorkehrungen - YONHAP/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Strenge Sicherheitsvorkehrungen bei Wahl in Corona-Krise.

Die regierende Demokratische Partei lag dabei einer Nachwahlbefragung des Senders KBS zufolge in Führung. Gemeinsam mit einer verbündeten Gruppierung gewann sie demnach zwischen 155 und 178 der insgesamt 300 Sitze der Nationalversammlung. Die grösste Oppositionspartei kam zusammen mit einer verbündeten Partei auf 107 bis 130 Sitze.

Knapp 44 Millionen Wähler waren zur Parlamentswahl aufgerufen. Trotz der Pandemie war die Wahlbeteiligung mit mindestens 63,8 Prozent so hoch wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Die Behörden riefen die Menschen dazu auf, neben Atemschutzmasken auch Gummihandschuhe zu tragen sowie mindestens einen Meter Abstand zu anderen Wählern zu halten.

«Wir halten diese Wahl in einer sehr schwierigen Zeit der sozialen Distanzierung und des Rückgangs der wirtschaftlichen Aktivität ab», sagte der Vorsitzende der Wahlkommission, Kwon Soon Il, am Dienstag. Er rief alle Bürger auf, wählen zu gehen.

Für die Wähler galt Mundschutzpflicht, vor allen Wahllokalen gab es Fiebermessungen. Bei erhöhter Temperatur wurden die Wähler zu speziellen Kabinen gebracht, die danach desinfiziert wurden. Unter Quarantäne stehende Wähler durften unmittelbar nach der offiziellen Schliessung der Wahllokale in speziellen Wahlkabinen wählen.

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Gallup von vergangener Woche hatten 72 Prozent der Wahlberechtigten trotz der Corona-Krise keine Befürchtungen, zur Wahl zu gehen. Bereits am Wochenende hatten 1,7 Millionen Menschen ihre Stimme per Briefwahl abgegeben, darunter auch Präsident Moon Jae In.

Die Parlamentswahl wird als Stimmungstest für den linksgerichteten Staatschef gewertet. Moon, der sich noch vor wenigen Wochen heftiger Kritik wegen des schleppenden Wirtschaftswachstums ausgesetzt sah, gewann in der Corona-Krise massiv an Beliebtheit. Laut der Gallup-Umfrage kam er vergangene Woche auf Zustimmungswerte von 57 Prozent - 16 Prozentpunkte mehr als im Januar.

Moons Demokratische Partei ist zwar bislang die grösste Kraft im Parlament in Seoul, hat im scheidenden Parlament aber keine absolute Mehrheit.

Südkorea war als eines der ersten Länder von der Corona-Pandemie betroffen, zeitweise gab es in dem Land die meisten Infektionen nach China. Inzwischen ist das Virusin dem Land dank umfangreicher Tests und des konsequenten Aufspürens und Isolierens von Kontaktpersonen deutlich eingedämmt.

Seit knapp einer Woche wurden in Südkorea täglich nie mehr als 40 Neuinfektionen mit dem Erreger Sars-Cov-2 gemeldet. Insgesamt wurden in Südkorea bislang knapp 11.000 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet, 225 Menschen starben.

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