Südkoreas Militär: Nordkorea feuert zwei Raketen ab
Nordkorea feuerte zwei Kurzstreckenraketen in Richtung offenes Meer ab. Das Militär von Südkorea wirft der selbsternannten Atommacht erneute Provokation vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Kurzstreckenraketen feuerte Nordkorea in Richtung offenes Meer ab.
- Das südkoreanische Militär warf der selbsternannten Atommacht erneute Provokation vor.
- Dagegen wirft Nordkorea Südkorea regelmässig einen Angriff mit ihren Militärübungen vor.
Die selbst ernannte Atommacht Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs zwei Kurzstreckenraketen in Richtung offenes Meer abgefeuert.
Die beiden ballistischen Raketen seien am Donnerstagabend (Ortszeit) in kurzen Abständen in der Gegend um die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang gestartet. Das teilte der Generalstab in Seoul mit.
Sie flogen demnach etwa 780 Kilometer in östlicher Richtung, bevor sie zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan ins Meer stürzten.
Übungen «provokativ und unverantwortlich»
Südkoreas Militär warf dem Nachbarland eine erneute Provokation vor. UN-Beschlüsse untersagen Nordkorea die Tests von ballistischen Raketen jeglicher Reichweite. Solche Raketen können – je nach Bauart – auch mit einem Atomsprengkopf bestückt werden.
In Südkorea wurden die Starts auch als Reaktion auf gemeinsame Schiessübungen der Streitkräfte Südkoreas und der USA gesehen.
Kurz davor hatten die staatlichen nordkoreanischen Medien eine Erklärung des Verteidigungsministeriums in Pjöngjang veröffentlicht. In dieser kritisierte ein Sprecher die Übungen als «provokativ und unverantwortlich». Nordkorea wirft beiden Ländern regelmässig vor, mit ihren Militärübungen einen Angriff vorzubereiten. Das wird von Seoul und Washington bestritten.
Ausgedehnte Schiessübungen
Die USA und Südkorea beendeten am Donnerstag ihre bisher grössten gemeinsamen Schiessübungen zur Abschreckung Nordkoreas. Die Übungen hatten Ende Mai begonnen und wurden nahe der Grenze zu Nordkorea abgehalten. Dabei kamen nach Militärangaben mehr als 600 Waffensysteme einschliesslich Artillerie, Jagdbomber, Kampfhubschrauber und Militärdrohnen zum Einsatz.
Der Konflikt mit Nordkorea hat wieder deutlich an Brisanz gewonnen. Wegen seines Atomwaffenprogramms ist es internationalen Sanktionen unterworfen. Im vergangenen Jahr gab es eine beispiellose Serie von Raketentests. Das weithin isolierte Land hat auch in diesem Jahr wieder mehrfach atomwaffenfähige Raketen getestet.