Syrer fliehen vor türkischem Vormarsch auch in den Irak

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Genève,

Fast 200'000 Menschen sind in Syrien wegen der türkischen Invasion auf der Flucht. Einige davon suchen Schutz im Nachbarland Irak.

Syrische Zivilisten fliehen aus dem Ort Ras al-Ain in Nordostsyrien. Foto: Uncredited/AP/dpa
Syrische Zivilisten fliehen aus dem Ort Ras al-Ain in Nordostsyrien. Foto: Uncredited/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Mindestens 190'000 Syrer sind gemäss der IOM auf der Flucht vor dem türkischen Militär.
  • Rund 2000 davon seien auf laut dem UNHCR auf dem Weg zur irakischen Grenze.
  • Unter den Flüchtlingen befinden sich auch 70'000 Minderjährige.

Vor der türkischen Militäroffensive sind nach Angaben der UN-Organisation für Migration (IOM) mindestens 190'000 Menschen geflohen. Rund 2000 seien auf dem Weg zur irakischen Grenze, berichtete das UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) heute Dienstag in Genf.

An der Grenze seien in der Nacht zu Dienstag schon mehr als 270 traumatisierte Menschen angekommen, nach knapp 200 am Wochenende. Die Ankömmlinge würden in Lager in Dohuk gebracht und dort versorgt.

70'000 Minderjährige auf der Flucht

Die meisten Menschen fliehen vor dem türkischen Militär und mit ihm verbundenen syrischen Kampfgruppen nach Süden und kommen teilweise bei Verwandten unter, wie das das UN-Nothilfebüro (Ocha) berichtete. Unter den Vertriebenen sind nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef 70'000 Minderjährige.

geir pedersen
Der UN-Sonderbeauftragte Geir Pedersen. (Archivbild) - Keystone

Ungeachtet der neuen Gewalt will der UN-Syrienbeauftragte Geir Pedersen an dem geplanten ersten Treffen des Verfassungsausschusses am 30. Oktober in Genf festhalten.

Medizinische Situation problematisch

Mehrere Krankenhäuser in Nordostsyrien hätten schliessen müssen, entweder nach Angriffen, oder weil das Personal ebenfalls vertrieben wurde, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Unter schwierigsten Bedingungen würden Impfkampagnen in Lagern fortgesetzt.

Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) hält Nahrungsmittelpakete für jeweils fünf Tage für 450'000 Menschen in der Region bereit. 83'000 Menschen hätten bereits Rationen erhalten. «Fortgesetzte Militäroperationen haben verheerende Folgen für die sieben Millionen Menschen in Nordsyrien», warnte IOM-Generaldirektor António Vitorino.

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