Nachdem äthiopische Sicherheitskräfte am Sonntag neun Zivilisten getötet haben, fliehen immer mehr Menschen ins Nachbarland Kenia. Über 8000 Menschen sind seit dem Zwischenfall geflohen.
Flüchtling
Vor allem Frauen und Kinder fliehen momentan von Äthiopien nach Kenia. - AP Photo

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit letztem Sonntag sind über 8000 Menschen von Äthiopien nach Kenia geflüchtet.
  • Darunter sind vor allem Frauen und Kinder.
  • Grund ist die Tötung von neun Zivilisten durch äthiopische Sicherheitskräfte.
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Nach der Tötung von neun Zivilisten durch die Streitkräfte sind Tausende Äthiopier aus Angst vor neuer Gewalt ins Nachbarland Kenia geflohen. Seit Sonntag seien rund 8200 Menschen angekommen, fast nur Frauen und Kinder, erklärte Yvonne Ndege, eine Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR, am Donnerstag. Die Menschen seien behelfsweise in Grenznähe untergebracht, aber es fehle an Trinkwasser und Lebensmitteln.

Äthiopische Sicherheitskräfte hatten am Sonntag nach eigenen Angaben neun Zivilisten getötet, weil sie irrtümlich für Extremisten gehalten worden waren. Zwölf weitere Menschen wurden bei dem Vorfall im Ort Moyale an der Grenze zu Kenia im Süden des Landes verletzt. Das ostafrikanische Land beherbergt Hunderttausende Flüchtlinge aus dem Südsudan, aus Somalia und Eritrea. Dass Äthiopier in grossen Zahlen in Nachbarländer fliehen, ist relativ ungewöhnlich.

Die Lage in Äthiopien ist seit der Verhängung des Ausnahmezustandes im Februar in Folge monatelanger Unruhen angespannt. Ende 2015 hatten regierungskritische Proteste begonnen. Seitdem kamen Hunderte Menschen ums Leben, Tausende wurden festgenommen.

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