Tausende aus Nicaragua auf der Flucht nach Costa Rica
Die Gewalt in Nicaragua treibt zahlreiche Menschen nach Costa Rica. Dort sind die Behörden aber völlig überlastet und überfordert mit den Asylanträgen.
Das Wichtigste in Kürze
- Zahlreiche Menschen flüchten wegen der anhaltenden Gewalt von Nicaragua nach Costa Rica.
- Dort sind die Behörden aber überfordert mit den Asylanträgen, die nun eingereicht werden.
Die eskalierende Gewalt in Nicaragua treibt tausende Menschen in die Flucht. Im südlichen Nachbarland Costa Rica stellen nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) jeden Tag
mehr als 200 Nicaraguaner Asylanträge, wie ein Sprecher am Dienstag in Genf berichtete. Seit Mitte April hätten dort 8000 Menschen um Asyl gebeten, weitere 15'000 hätten erst Termine für Anträge bekommen, weil die Behörden völlig überlastet seien. Tausende weitere Nicaraguaner werden im Land vermutet, die sich bislang nicht gemeldet hätten. Viele würden von dort seit langem lebenden Verwandten unterstützt. Wie viele Menschen insgesamt aus Nicaragua geflohen sind, konnte das UNHCR nicht beziffern.
Seit Mitte April eskalieren in dem zentralamerikanischen Land die Proteste gegen den autokratisch regierenden Präsidenten Daniel Ortega. Nach Regierungsangaben kamen dabei 145 Menschen um. Hilfsorganisationen schätzen die Opferzahl mehr als drei mal so hoch.
Das UNHCR rief andere Länder zur Unterstützung Costa Ricas auf. Auch in Panama, Mexiko, den USA sowie Honduras, El Salvador und Guatemala seien Menschen aus Nicaragua auf der Flucht oder suchten Zuflucht.