Tausende Israelis protestieren für Geisel-Deal
Tausende Israelis haben landesweit erneut für die Freilassung der Geiseln aus der Gewalt von Islamisten im Gazastreifen demonstriert.

Tausende Israelis haben landesweit erneut für die Freilassung der Geiseln aus der Gewalt von Islamisten im Gazastreifen demonstriert. Allein zu mehreren Kundgebungen in der Küstenmetropole Tel Aviv kamen israelischen Medien zufolge etliche Tausend Menschen.
Einige Proteste richteten sich dabei auch explizit gegen die rechtsreligiöse Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Die Veranstalter einer Kundgebung sprachen von Zehntausenden Teilnehmern.
Kritik an der Wiederaufnahme des Kriegs
Iair Horn, der Mitte Februar aus der Geiselhaft im Gazastreifen freikam, kritisierte in einer Rede die Wiederaufnahme des Kriegs in dem Palästinensergebiet. Die Kämpfe gefährdeten alle Geiseln, sagte er. «Ich war dabei, ich habe Panzer über mir vorbeifahren hören, ich bin während der Bombardierungen durch Tunnel gelaufen.»
Er forderte zudem die Freilassung aller Geiseln, darunter seines jüngeren Bruders. Aufnahmen des Forums der Geisel-Familien zeigten mehrere ehemalige Entführte in der Menge bei dem Protest auf dem «Platz der Geiseln» in Tel Aviv.
Auch in anderen Orten des Landes, darunter in Haifa und Jerusalem, gab es Demonstrationen für ein Gaza-Abkommen mit der Hamas.
Mehr als 100'000 Menschen an Demonstrationen
Vergangenen Samstag hatten sich Medien zufolge mehr als 100'000 Menschen in ganz Israel zu teils auch regierungskritischen Demonstrationen versammelt. Im Laufe der Woche fanden vor allem in Jerusalem weitere grosse Proteste statt.
Israels Führung treibt derzeit wieder einen umstrittenen Umbau der Justiz im Land voran – und sorgt damit für Wut bei vielen Israelis.