Thunberg schockiert von brasilianischer Umweltpolitik
Greta Thunberg kritisiert die brasilianische Klimapolitik. Vor allem in Anbetracht auf den Umgang mit dem Amazonas und mit indigenen Völker.
Das Wichtigste in Kürze
- Klimaaktivistin Greta Thunberg geht mit Brasiliens Umweltpolitik hart ins Gericht.
- Der Amazonas in Brasilien ist eine Schlüsselstelle im Kampf gegen den Klimawandel.
Der Amazonas ist im Kampf gegen den Klimawandel sehr wichtig. Greta Thunberg geht aufgrund jüngster Entwicklungen in Brasilien in Bezug auf das riesige Waldgebiet hart mit der Regierung ins Gericht. «Was die führenden Politiker Brasiliens heute in Bezug auf die Natur und die indigenen Völker machen, ist absolut beschämend». Das sagte die Schwedin am Freitag (Ortszeit) in einer Video-Anhörung des brasilianischen Senats zum jüngsten Bericht des Weltklimarats (IPCC).
Thunberg verwies auf Studien, wonach das Amazonasgebiet mehr klimaschädliches Kohlendioxid abgibt als es aufnimmt. «Und das alles geschieht, während wir zusehen. Es wird sogar direkt von Ihrer Regierung angeheizt.»
Amazonas ist notwendig, um Pariser Abkommen zu erreichen
In weiten Teilen Brasiliens herrschen derzeit Wassermangel und Trockenheit. Zudem verzeichnet das brasilianische Amazonasgebiet die schlimmste Abholzung und die schlimmsten Brände seit Jahren. Kritiker werfen dem rechten Präsidenten Jair Bolsonaro vor: Er habe eine Stimmung geschaffen, in der sich Bauern zur Landnahme für landwirtschaftliche Nutzung ermutigt fühlen. Der Oberste Gerichtshof Brasiliens berät derzeit über den Anspruch indigener Völker auf ihr angestammtes Land.
Thunberg sagte weiter: «Die Welt kann nicht den Preis für den Verlust des Amazonas zahlen. Wenn wir den Amazonas verlieren, verlieren wir wahrscheinlich auch alle Chancen, das Pariser Abkommen zu erreichen.» Das bedeute ein «Todesurteil» für unzählige Menschen und unzählige Teile der Welt, nicht zuletzt für Brasilien. Ein grosser Teil des 6,7 Millionen Quadratkilometer grossen Amazonasbeckens liegt in Brasilien.