Tod im Gletschersee: Deutscher Geologe verunglückt in Chile
Im Süden von Patagonien wollte ein Wissenschaftler Geräte installieren. Doch das Wetter wurde ihm zum Verhängnis. Er kenterte und fiel ins eisige Wasser.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein deutscher Wissenschaftler ist in einem chilenischen Gletschersee gestorben.
- Der 62-Jährige wollte trotz schlechten Wetterbedingungen ein Gerät installieren.
Ganz allein war er im Dienste der Wissenschaft im äussersten Süden von Chile unterwegs. Doch die raue Natur wurde ihm zum Verhängnis: Ein deutscher Forscher ist im Nationalpark Torres del Paine ums Leben gekommen. Offenbar kenterte er, als er in seinem Kajak eine Strecke von 16 Kilometern quer über einen Gletschersee zurücklegte.
Die Leiche des Mannes im See Grey in Patagonien entdeckt worden, sagte ein Sprecher der Forstbehörde der DPA. Der Wissenschaftler wurde seit Tagen vermisst.
«Ein grossartiger Forscher»
«Wir bedauern diesen grossen Verlust sehr. Er war ein grossartiger Forscher, anerkannt auf internationalem Niveau. Er liebte die Region und kam immer wieder aus Deutschland hierher.» Das sagte der Rektor für Forschung an der chilenischen Magallanes-Universität, Andrés Mansilla Muñoz.
Der 62-Jährige hatte am Berg Centinela ein Magnetometer installieren und eine automatische Wetterstation überprüfen wollen. Der Geologe, der in Chile geboren wurde, war an der Uni Trier tätig. Er forschte und unterrichtete auch an der Magallanes-Universität in Punta Arenas.
Der Geologe war an einer ganzen Reihe interdisziplinärer Projekte beteiligt.1993 war er mit dem Hermann-Credner-Preis der Deutschen Geologischen Gesellschaft ausgezeichnet worden.
Berichtete von schwierigen Witterungsverhältnissen
Die Leiche wurde an der Nordspitze des Gletschersees Grey geborgen, wie es im Abschlussbericht.
Bei seinem letzten Kontakt per Satellitentelefon mit einer Kollegin habe er von schwierigen Witterungsverhältnissen berichtet. Er wollte den Einsatz unterbrechen und nach zurückkehren, um neuen Proviant zu besorgen.