Tod von Hamas-Anführer löst heftige Reaktionen aus
Zahlreiche mit der Hamas verbündete Kräfte reagieren mit Empörung auf den Tod von Auslandschef Ismail Hanija durch einen israelischen Angriff.
Das Wichtigste in Kürze
- Hamas-Führer Ismail Hanija wurde mutmasslich von Israel getötet.
- Sein sorgt für viel Unruhe und heftige Kritik.
- Es ist sogar von einer Aufstachelung eines regionalen Krieges die Rede.
Der Auslandschef der Hamas, Ismail Hanija, kam in der iranischen Hauptstadt Teheran mutmasslich durch einen israelischen Angriff ums Leben. Zahlreiche mit der Hamas verbündete Kräfte reagieren mit Entsetzen.
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verurteilt die Tötung des Hamas-Führers Ismail Hanija in einer Stellungnahme als «feigen Akt». Der Leiter der palästinensischen Autonomiebehörde sprach von einer «gefährlichen Entwicklung».
Der Generalsekretär der palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), Hussein Al-Scheik, schrieb «X», seine Organisation verurteile «den Mord an dem nationalen Führer». Er sprach von der Notwendigkeit der Einigung der verschiedenen palästinensischen Gruppen und Fraktionen.
Ein Bündnis der verschiedenen politischen Gruppen im Westjordanland rief als Reaktion auf den Tod Hanijas zu einem Generalstreik auf. Ausserdem solle an Kontrollpunkten die Konfrontation mit israelischen Soldaten gesucht werden, hiess es.
Auch der Iran verurteilt den tödlichen Anschlag auf den Auslandschef der islamistischen Hamas in Teheran auf das Schärfste. «Das reine Blut des heiligen und ehrenhaften Kriegers Ismail Hanija ist zweifellos nicht umsonst geflossen.» So sagte es der Aussenamtssprecher Nasser Kanaani in einer Presseerklärung.
Der Anschlag auf Hanija werde ausserdem die Beziehungen zwischen der palästinischen Widerstandsfront und Iran noch weiter stärken.
Israel will laut Türkei regionalen Krieg anzetteln
Ebenfalls verurteilt die Türkei den Anschlag scharf und wirft Israel vor, einen regionalen Krieg anzetteln zu wollen. Ismail Hanija sei durch einen «niederträchtigen Anschlag» in Teheran getötet worden.
Die Türkei unterhält zudem gute Beziehungen zur islamistischen Hamas. Erst im April hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den Auslandschef Hanija in Istanbul getroffen.
Hisbollah: Tod Hanijas wird Widerstand gegen Israel verstärken
Die Tötung Hanijas wird nach Darstellung der libanesischen Hisbollah zu noch mehr Widerstand gegen Israel führen. Hanija «war einer der grossen Widerstandskämpfer unserer Zeit», teilte die Hisbollah mit.
Er sei bereit gewesen, für die Sache zu sterben, an die er glaubte. Durch seinen Tod würden «Widerstandskämpfer an allen Schauplätzen» noch entschlossener kämpfen und «ihren Willen stärken, dem zionistischen Feind gegenüberzutreten».
Die palästinensische Terrororganisation Islamischer Dschihad spricht nach der Tötung des Hamas-Führers Ismail Hanija von einem «abscheulichen Mord». In einer Stellungnahme heisst es, Hanija sei ein «Symbol des Widerstands» und ein grosser nationaler Anführer. Sein Tod werde das palästinensische Volk nicht von seinem anhaltenden Widerstand abhalten.
Auch die Huthi-Miliz im Jemen bezeichnete Hanija als Märtyrer. Es seit ein «grosser Verlust für das palästinensische Volk und das gesamte Volk des Islams». Davon sprach Vorsitzende des Hohen politischen Rats, Mahdi al-Maschat.
Israel und die USA müssten die Verantwortung tragen für eine Ausweitung des Kriegs in der Region. Die Huthi-Miliz stehe mit aller Stärke an der Seite der Hamas. Diese wird wie die Huthi-Miliz vom Iran unterstützt.