Todesurteil für Mörder von iranischem Regisseur und Ehefrau
Im Iran ist ein Mann für den Mord an dem bekannten Regisseur Dariusch Mehrdschui und dessen Ehefrau zum Tode verurteilt worden. Zwei weitere Beschuldigte seien zu jeweils 36 Jahren Haft und Peitschenhieben verurteilt worden, berichtete das mit der Justiz verbundene Webportal Misan am Montag. Ein vierter Mann erhielt im Zusammenhang mit dem Mord an Mehrdschui und Wahideh Mohammadifar acht Jahre Haft. Gegen die Urteile kann Berufung eingelegt werden.
Mysteriöser Fall schockt Nation
Der Mord an dem Ehepaar Mitte Oktober hatte im Iran grosse Bestürzung und Fassungslosigkeit ausgelöst. Polizeiberichten zufolge wurde das Ehepaar in seiner Villa mit einem scharfen Gegenstand getötet. Als mögliches Motiv der Tat wurde ein Streit mit einem früheren Gärtner genannt. Die genauen Hintergründe blieben bis heute unklar.
Zu der Trauerveranstaltung in der iranischen Hauptstadt Teheran erschienen damals Hunderte Menschen und viele berühmte Persönlichkeiten der iranischen Filmszene. Mit seinem Film «Die Kuh» von 1969 gewann Mehrdschui 1971 den Publikumspreis bei den Filmfestspielen in Venedig und wurde so in der Szene international bekannt. Anekdoten zufolge überzeugte der Kinofilm nach der Islamischen Revolution von 1979 auch den damaligen Religionsführer Ajatollah Ruhollah Chomenei.
Für Aufsehen sorgte auch ein nach dem Mord veröffentlichter Bericht der Zeitung «Etemad». Darin beschrieb Mohammadifar in einem bis dahin unbekannten Interview vor ihrem Tod, bedroht worden zu sein. Die Justiz liess in der Folge zwei leitende Medienschaffende einbestellen. Nach dem Mord wurden zehn Tatverdächtige festgenommen.