Dariush Mehrjui: Iranischer Regisseur und seine Frau erstochen

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Iran,

Nach der Tötung des bekannten Regisseurs Dariush Mehrjui und seiner Ehefrau drängt der iranische Präsident die Behörden zu einer schnellen Aufklärung.

Dariush Mehrjui
Der iranische Regisseur Dariush Mehrjui und seine Ehefrau Wahideh Mohammadifar wurden vor kurzem erstochen. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Iranischee Regisseur Dariush Mehrjui und seine Frau wurden brutal erstochen.
  • Der iranische Präsident fordert derweil eine schnelle Aufklärung des Verbrechens.
  • Dariush Mehrjui war ein preisgekrönter Pionier des Neuen Iranischen Films.

Der bekannte Regisseur Dariush Mehrjui und seine Ehefrau Wahideh Mohammadifar waren am Samstag umgebracht worden. Im Anschluss fand die Tochter des iranischen Regisseurs das Ehepaar in ihrer Villa auf, so berichtet die Zeitung «Shargh».

Der iransiche Präsident Ebrahim Raisi meldete sich am Montag in einer Regierungserklärung zu Wort. Dabei wies der Regierungschef die Strafverfolgungs- und Sicherheitsbehörden an, den Fall mit «doppelter Ernsthaftigkeit und Schnelligkeit» zu bearbeiten.

Dariush Mehrjui mit scharfem Gegenstand erstochen

Die beiden seien mit einem Messer oder einem scharfen Gegenstand in den Hals gestochen worden. Das berichtete die Zeitung unter Berufung auf die Polizei.

Mehrjui gehörte zu den Pionieren des Neuen Iranischen Films, in den er den Neorealismus einführte. Mit seinem Film «Die Kuh» von 1969 gewann er 1971 den Publikumspreis bei den Filmfestspielen in Venedig. So wurde er in der Szene international bekannt.

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Kommentare

User #2593 (nicht angemeldet)

Laut Scharia sind Jungen ab 15 Jahren und Mädchen schon ab 9 Jahren volljährig und voll strafmündig. Das Mindestheiratsalter und damit auch die Straffähigkeit wurde im Iran im Mai 2002 vom „Rat zur Feststellung der Interessen des Staates“ (ein Schlichtungsrat) für Mädchen auf 13 und für Jungen auf 15 Jahre festgelegt. Immer wieder werfen Menschenrechtsgruppen wie Amnesty International dem Iran vor, als einer der letzten Staaten zum Tatzeitpunkt Minderjährige zum Tode zu verurteilen und hinzurichten. So stellte Amnesty International in einem Bericht für das Jahr 2006 fest, dass mindestens 3 Hinrichtungsopfer zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Tat und ein weiterer noch am Tag der Hinrichtung minderjährig waren. 2007 seien bei einem massiven Anstieg der Hinrichtungszahlen unter anderem mindestens 7 zur Tatzeit Minderjährige hingerichtet worden. Zudem hätten sich noch mindestens 75 minderjährige Straftäter in Todeszellen befunden. Auch in den folgenden Jahren wurden regelmäßig jugendliche Straftäter exekutiert: 8 im Jahr 2008, 5 2009, 1 2010, und 3 - 7 im Jahr 2011. Auch in den Berichten von 2013 und 2015 ist die Rede von etwa 100 jugendlichen Straftätern, die in Todeszellen auf ihre Hinrichtung warten. Laut dem UN-Bericht zur Lage der Menschenrechte im Iran vom März 2015 wurden 2014 mindestens 13 Jugendliche exekutiert. 2016 wurden laut Amnesty International mindestens 2 zum Zeitpunkt der Festnahme minderjährige Personen exekutiert.

User #2593 (nicht angemeldet)

Das Regime kontrolliert nahezu jeden Aspekt des täglichen Lebens im Hinblick auf religiöse und ideologische Konformität, durchdringt so das Leben aller Bürger und beschneidet die Freiheit des Einzelnen. Insgesamt kommt es zu vielen schwerwiegenden Verletzungen der Menschenrechte. Seit der Islamischen Revolution haben sich die guten Beziehungen des Irans zu westlichen Staaten in eine offene Feindschaft gewandelt, die vor allem bezüglich der ehemals befreundeten USA und Israel auch fest in der Staatsideologie verankert ist. Der Iran ist außenpolitisch weitgehend isoliert, zugleich jedoch eine bedeutende Regionalmacht im Nahen Osten. 2014 behauptete ein iranischer Abgeordneter, dass der Iran vier arabischen Regierungen im Irak, in Syrien, im Libanon und im Jemen kontrollieren würde. Außerdem spielt der Iran eine entscheidende Rolle im Bürgerkrieg des Jemens, denn er unterstützt die Miliz mit Waffen, Geldwäsche oder illegalen Substanzen.

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