Trump sagt zum 1000. Mal etwas «Unwahres»

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

USA,

Über die Festtage und noch vor dem Jahrestag seines Amtseids hat es US-Präsident Donald Trump geschafft: Er durchbricht die Schallmauer von 1000 falschen Aussagen. Wie gewohnt in spektakulärer Manier.

US-Präsident Trump zu Besuch bei der Küstenwache  – wo er schon wieder «lügt».
US-Präsident Trump zu Besuch bei der Küstenwache – wo er schon wieder «lügt». - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Gemäss Zählung des «Toronto Star» hat US-Präsident Trump schon über 1000 Mal falsche Behauptungen aufgestellt.
  • Trump erreicht die runde Zahl damit bereits vor dem Jahrestag seiner Vereidigung am 20. Januar.

Ein weihnachtliches Interview hat das Mass vollgemacht: Der «Toronto Star» vermeldet aktuell 1012 «falsche Dinge, die Donald Trump als Präsident gesagt hat.»

In Anlehnung an den Deutschrocker Klaus Lage könnte man singen «Tausend Mal gelügt!». Aber das wäre doppelt falsch. Erstens heisst es «gelogen», und zweitens, so der «Toronto Star», könne man nicht sicher sein, ob Trump wissentlich Falsches verbreite. Es könne immerhin sein, dass er «verwirrt oder unwissend» gewesen sei. Was die Sache nicht unbedingt besser macht.

Bemerkenswert dreist…

Die akribische Liste des «Toronto Star» zuletzt vervollständigt, hat ein Interview Trumps mit der «New York Times», in welchem er es innert 30 Minuten auf 25 falsche Behauptungen brachte – fast eine pro Minute. Darin sagt Trump unter anderem: «Ich weiss mehr über die grossen Gesetze […] als jeder Präsident, der je im Amt war.»

Das haut auch den Faktencheckern den Nuggi raus: «Es ist unmöglich zu beweisen, dass dies falsch ist. Aber es ist dermassen lächerlich, dass wir uns erlauben, es trotzdem als falsch zu bezeichnen.» Trump habe wiederholt Gesetze unrichtig oder lediglich mit Plattitüden beschrieben.

…und bemerkenswert unbelehrbar

Trump beweist auch beachtliche Lernresistenz: Ungeachtet von Berichtigungen wiederholt er die gleiche Aussage auch gerne ein drittes, viertes oder fünftes Mal. So versteigt er sich auch am 27. Dezember wieder zur Behauptung: «Wir haben mehr Gesetzgebungen unterschrieben als sonstwer – wir haben den Rekord von Harry Truman gebrochen.»

Das ist nicht nur falsch, sondern an den Haaren herbeigezogen: von allen gewählten Präsidenten der letzten 64 Jahre (Eisenhower, Kennedy, Nixon, Carter, Reagan, Bush senior, Clinton, Bush junior und Obama) hat er im ersten Amtsjahr am wenigsten, nicht am meisten Gesetze unterschrieben.

Diese Behauptung hat Trump übrigens schon 19 Mal wiederholt – bis heute. Am Montag will er dann ironischerweise «Preise für die unehrlichsten & korruptesten Medien des Jahres» verkünden.

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