Nummer 45 hat sich nicht gebessert

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

USA,

Im Wahlkampf hat sich Donald Trump mit wilden, absurden und meist falschen Behauptungen hervorgetan. Und zwar etwas mehr als das ein herkömmlicher Politiker in einem Wahlkampf sowieso tut. Vor genau einem Jahr war der Wahlkampf aber zu Ende. Hat sich Trump gebessert?

Ein Jahr nach der Wahl lügt Donald Trump immer noch.
Ein Jahr nach der Wahl lügt Donald Trump immer noch. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch ein Jahr nach seiner Wahl lügt US-Präsident Donald Trump notorisch weiter.
  • Laut den Faktencheckern von «Politifact» sind es bis zu fünf Lügen pro Tag.

Die Antwort auf die Frage, ob sich Donald Trump gebessert hat fällt kurz aus: Nein. Die Behaupterei nahm schon kurz nach seinem Amtseid am 20. Januar ihre Fortsetzung, als Präsident Trump steif und fest behauptete, er habe mehr Zuschauer gehabt als damals Barack Obama.

Eine Behauptung, die trotz mehrfacher Fotobeweise über Tage von ihm und seiner Entourage aufrecht erhalten wurde.

Die Zahlen lügen nicht

Die Faktenchecker von «Politifact» führen weiterhin eine Statistik, und darin kommt Trump schlechter weg als ein Schüler, dessen Hausaufgaben zum dritten Mal hintereinander «vom Hund gefressen» wurden. 69 Prozent seiner Behauptungen sind grösstenteils falsch oder gar komplett falsch.

Auch von den restlichen 31 Prozent sind noch die Hälfte nur halbwahr. 12 Prozent sind immerhin «grösstenteils wahr», und nur gerade vier Prozent sind dann tatsächlich «wahr».

Bis zu fünf Lügen täglich

Die «Washington Post» hat es sich zur Aufgabe gemacht, 365 Tage lang seit dem Amtseid im Januar Trump’s Lügen fein säuberlich zu zählen, kategorisieren und in einer interaktiven Grafik darzustellen. Bereits im August habe Trump die tausendste Lüge erzählt, bei einer Kadenz von fast fünf Stück pro Tag.

Auch längst widerlegte Behauptungen wiederholt Trump ungeachtet der gesellschaftlichen Gepflogenheiten – bis zu 50 mal. Im Juli legte Trump einen derartigen Lügenzwischenspurt hin, das Team der Washington Post kam mit zählen gar nicht mehr nach – und konnte erst während den Sommerferien alle Checks aufarbeiten.

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