Bush kritisiert Trump wegen «Lügenmärchen»

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USA,

Jahrelang war von ihm kaum etwas zu hören. Nun meldet sich George W. Bush zu Wort, mit einer regelrechten Rums-Rede. Der Adressat ist klar, auch wenn der Name nie fällt: Donald Trump.

Bush rief die USA dazu auf, weltweit die Demokratie zu unterstützen und der Versuchung zu widerstehen, sich zurückzuziehen. Isolationistische Empfindungen liessen ausser Acht, dass die Sicherheit Amerikas unmittelbar vom Chaos und der Verzweiflung entfernter Orte bedroht werde.«Wir müssen uns unserer eigenen Identität erinnern und sie wiedererlangen», forderte Bush. Amerikaner hätten einen grossen Vorteil, sagte der 43. Präsident lächelnd: «Um unser Land zu erneuern, müssen wir uns nur unserer Werte erinnern.»

George W. Bush sieht die US-Politik «anfälliger denn je für Lügenmärchen».
George W. Bush sieht die US-Politik «anfälliger denn je für Lügenmärchen». - Seth Wenig/AP/dp
Kriegt sein Fett weg: US-Präsident Donald Trump.
Kriegt sein Fett weg: US-Präsident Donald Trump. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • George W. Bush übt scharfe Kritik an Politik der Ära Trump.
  • «Unsere Politik ist anfälliger denn je für Verschwörungstheorien und Lügenmärchen.»
  • Er rief die USA dazu auf, weltweit die Demokratie zu unterstützen.

George W. Bush (71) war lange still, mit öffentlichen Äusserungen hat er sich sehr zurückgehalten. Das hat sich nun mit einem Schlag geändert. Ungewöhnlich scharf kritisierte der Ex-Präsident der Vereinigten Staaten gegenwärtige Missstände in den USA. Er wandte sich gegen Isolationismus, Nationalismus und Lügen. Donald Trump (71) nannte er nicht ein einziges Mal beim Namen, dennoch war der Amtsinhaber klarer Adressat seiner eindringlichen Rede - und mit ihm seine Ideen, seine Weltsicht, seine Äusserungen und seine Politik.

«Blinder Eifer scheint auf dem Vormarsch. Unsere Politik ist anfälliger denn je für Verschwörungstheorien und regelrechte Lügenmärchen», so Bush. «Anders als für andere Nationen wird unsere Identität nicht von Geografie, ethnischer Zugehörigkeit, Blut oder Boden determiniert», sagte er mit Blick auf den amtierenden Präsidenten, der eine Abschottung der USA vorantreibt. «Das bedeutet, dass Menschen jeder Ethnie, Religion oder Zugehörigkeit gleichberechtigte Amerikaner werden können.» Weiter fügte er hinzu: «Das bedeutet, dass blinder Eifer und weisser Nationalismus in jeder Form eine Schmähung für das Credo Amerikas sind.»

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