Trump-Team schlug Abbas Konföderation mit Jordanien vor
Das Wichtigste in Kürze
- Das Trump-Team schlug Palästinenserpräsident Abbas eine Konföderation mit Jordanien vor.
- Die US-Unterhändler sind Jared Kushner und Jason Greenblatt.
Bei einem Treffen mit israelischen Friedensaktivisten und Abgeordneten habe Abbas gesagt, er sei grundsätzlich bereit, einem solchen Plan zuzustimmen, berichteten mehrere israelische Medien am Sonntag unter Berufung auf die israelischen Gesprächspartner. Als Bedingung habe er allerdings genannt, dass auch Israel Teil eines solchen Staatenbundes sein müsse.
Die US-Unterhändler Jared Kushner und Jason Greenblatt hätten Abbas diesen Vorschlag unterbreitet. Es blieb allerdings offen, wann genau dies geschah. Die Palästinenser hatten nach der Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch US-Präsident Donald Trump im vergangenen Dezember die Beziehungen zu den USA abgebrochen. Sie sehen Amerika nicht mehr als unparteiischen Vermittler an.
Nach Angaben der Zeitung «Haaretz» sagte Abbas bei dem Treffen mit den US-Unterhändlern: «Ich wurde gefragt, ob ich an eine Konföderation mit Jordanien glaube.» Er habe geantwortet: «Ja, ich will eine Konföderation mit Jordanien und Israel. Ich habe die Israelis gefragt, ob sie einem solchen Vorschlag zustimmen würden.» Es blieb offen, wie ein solcher Staatenbund funktionieren würde.
Zustimmung ungewiss
Ein Sprecher des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wollte sich am Sonntag nicht zu den Berichten äussern. Israel sorgt sich stets um seine jüdische Mehrheit, deshalb ist eine Zustimmung äusserst unwahrscheinlich. Auch Jordaniens Zustimmung ist ungewiss.
Die Idee einer jordanisch-palästinensischen Konföderation war in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder diskutiert worden. Abbas betonte in der Vergangenheit, er würde einen solchen Bund erst nach Gründung eines unabhängigen Palästinenserstaates in Erwägung ziehen.