Türkei will ausländische IS-Mitglieder in Heimatstaaten schicken

Keystone-SDA
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Ab Montag will die Türkei gefangene ausländische IS-Anhäger in ihre Heimatländer zurückschicken. Nach eigenen Angaben handelt es sich um fast 1200 Personen.

IS-Kämpfer
IS-Kämpfer in Syrien. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei will damit beginnen, gefangene IS-Anhänger in ihre Heimatländer zu schicken.
  • Gemäss eigenen Angaben hält das Land fast 1200 Anhänger gefangen.

Die Türkei will die gefangenen ausländischen Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ab Montag in ihre Heimatländer zurückschicken. Das Land hält nach eigenen Angaben fast 1200 ausländische IS-Anhänger gefangen.

«Wir haben euch gesagt, dass wir sie euch ausliefern werden. Am Montag werden wir damit beginnen», sagte der türkische Innenminister Süleyman Soylu am Freitag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu mit Blick auf die ausländischen IS-Anhänger in türkischer Haft.

Türkei nimmt verstärkt mutmassliche IS-Anhänger fest

Allein während der jüngsten Offensive der Türkei in Nordsyrien seien 287 gefangen genommen worden, sagte der Innenminister vor einigen Tagen. Die Türkei geht seit einer Reihe von Anschlägen der IS-Miliz 2015 und 2016 verstärkt gegen die sunnitische Extremistengruppe vor und nimmt bei Razzien regelmässig mutmassliche Anhänger fest.

In den vergangenen Jahren wurden zudem zahlreiche IS-Kämpfer und deren Angehörige in Syrien und dem Irak gefangen genommen. Allein die syrische Kurdenmiliz YPG hält zehntausende Dschihadisten und ihre Frauen und Kinder in Haft, darunter viele Europäer.

Süleyman Soylu
Der türkische Innenminister Süleyman Soylu. - dpa

Der Umgang mit ihnen sorgt seit langem für Kontroversen, da sich die meisten Heimatländer unter Verweis auf Sicherheitsrisiken bisher weigern, ihre Staatsbürger zurückzuholen.

In der Türkei ist die Weigerung des Westens auf Kritik gestossen, die eigenen Bürger zurückzuholen. Im Westen wiederum gab es wegen der türkischen Offensive gegen die YPG in Nordsyrien Sorgen, dass die zehntausenden IS-Anhänger in kurdischer Haft die Chance zum Ausbruch nutzen könnten. Tatsächlich gelang einigen IS-Kämpfern während der Kämpfe die Flucht, doch wurde ein Teil davon wieder gefasst, einige durch die türkische Armee.

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