Türkische Offensive zerstört 3000 Jahre alten Tempel in Syrien

Benedikt Theiler
Benedikt Theiler

Syrien,

In Nordsyrien wird ein 3000 Jahre alter Tempel durch Luftschläge der türkischen Armee gegen die Kurden zerstört. Mindestens 55 Zivilisten sind bereits bei den Kämpfen getötet worden.

Ein 3000 Jahre alter Tempel wurde durch die türkische Intervention in Nordsyrien zerstört.
Ein 3000 Jahre alter Tempel wurde durch die türkische Intervention in Nordsyrien zerstört. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein 3000 Jahre alter Tempel in Nordsyrien wurde durch Luftschläge der türkischen Armee zerstört.
  • Die türkische Offensive in der Region Afrin zielt auf die kurdischen Rebellen in der Region.
  • Der deutsche Grünen-Politiker Özdemir zeigt sich empört ob der Zerstörung durch die türkische Armee.

Der Tempel ist ein weiteres historisches Denkmal, das dem Krieg in Syrien zum Opfer fällt. Bereits 2015 wurden antike Grabstätten in Palmyra durch den Islamischen Staat zerstört. Und auch die historische Altstadt von Aleppo wurde während den Kämpfen zwischen der syrischen Armee und Aufständischen schwer beschädigt.

Die türkische Luftwaffe hat während der Offensive gegen die Kurden im Norden Syriens einen 3000 Jahre alten Tempel zerstört. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sind mindestens 60 Prozent des antiken Baus durch Bomben zerschmettert worden. Der Tempel aus der späthethitischen Zeit liegt im Siedlungshügel von Tell Ain Dara und wurde rund 1300 Jahre vor Christus gebaut.

Rund 60 Prozent des Tempels in der Afrin-Region sind zerstört.
Rund 60 Prozent des Tempels in der Afrin-Region sind zerstört. - Keystone

Unesco Weltkulturerbe bedroht

Durch die aktuelle türkische Operation «Olivenzweig» sind weitere rund 40 antike Dörfer in der Afrin Region bedroht, zeigt sich das syrische Regime besorgt. Die Dörfer sind Teil des Unesco Weltkulturerbes.

Wie der britische «Telegraph» schreibt, sind bei der türkischen Offensive bereits 55 zivile Opfer zu beklagen. Die türkische Regierung bestreitet zivile Opfer und sagt, es werde alles Mögliche unternommen um zivile Verluste zu verhindern.

Grünen-Chef empört

Der deutsche Politiker mit türkischen Wurzeln Cem Özdemir verurteilt auf Twitter die Zerstörung des Tempels in Syrien. Der Parteivorsteher der Grünen glaubt hinter der Operation «Olivenzweig» ein Manöver des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan um von innenpolitischen Problemen abzulenken.

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