Ukraine Krieg: So will Putin die Ukraine erfrieren lassen
Russland feuert im Ukraine-Krieg seit Montag Raketen auf mehrere ukrainische Städte ab. Ziel: die Infrastruktur. Den Ukrainern droht ein kalter Winter.
Das Wichtigste in Kürze
- Wladimir Putin verfolgt im Hinblick auf den Winter eine neue Kriegsstrategie.
- Er schiesst mit Raketen auf die Infrastruktur der Ukraine – es drohen Heiz-Ausfälle.
- So will der Kreml-Chef Druck auf die ukrainische Bevölkerung ausüben.
Im Zweiten Weltkrieg machte sich die Sowjetunion bereits den Winter zunutze: In der Eiseskälte waren die gegnerischen Truppen unterlegen. Nun könnte Wladimir Putin im Ukraine-Krieg eine ähnliche Strategie verfolgen. Denn die Temperaturen in der Ukraine nähern sich bereits jetzt nachts der Null-Grad-Marke.
Der Ukraine könnte ein kalter Winter bevorstehen. Denn bei den jüngsten Raketenangriffen auf ukrainische Städte nimmt Putin vor allem die Infrastruktur ins Visier. Am Montag feuerte Russland laut dem russischen Verteidigungsministerium 83 Raketen auf ukrainische Städte.
Ukrainern droht im Ukraine-Krieg kalter Winter
Osteuropaforscher Andreas Umland erklärt gegenüber «Bild»: «Was wir sehen, ist eine Strategie, um einen russischen Diktatfrieden zu erreichen und einen erneuten Winterkrieg zu vermeiden.»
Putin stellt die ukrainische Bevölkerung dem Experten zufolge vor ein Ultimatum: «Entweder ihr gebt die von uns annektierten Gebiete auf oder wir bomben euch in den Kältetod.»
Demnach Teil des russischen Plans: Der Ukraine-Krieg soll eingefroren werden und die Ukrainer sollen aufgrund des Drucks «die eigene Regierung zum Einlenken bewegen».
Es könnte sogar so weit kommen, dass es in der Hauptstadt Kiew im Winter keine Heizung und Wärme mehr gibt. Bürgermeister Vitali Klitschko fordert deshalb spezielle Anti-Raketen-Systeme. Denn: «Das Risiko besteht durch die Raketenangriffe», so der Ex-Profiboxer gegenüber der Zeitung.
Er betont: «Wir kämpfen dafür, dass wir den Menschen auch im Winter Elektrizität, Wasser, und Heizung liefern können.»
Auch die Stadt Lwiw in der Westukraine wurde zuletzt zum Ziel von russischen Raketen. Ihr Bürgermeister Andriy Sadowyi erklärt gegenüber CNN: 30 Prozent des Stroms seien ausgefallen, weil die Wasser- und Stromversorgung beeinträchtigt wurde.
«Ich erwarte eine schwierige Situation in den nächsten Monaten», so Sadowyi. Es brauche Luftabwehrsysteme und im Hinblick auf den Winter neue Generatoren.