UN: Abscheuliche Missachtung des Lebens im Gazastreifen
Die israelische Blockade bedroht laut UN die Versorgung im Gazastreifen, trotz 5700 Tonnen vorrätiger Nahrungsmittel.

Die israelische Blockade von Hilfsgütern für den Gazastreifen bedroht nach UN-Angaben erneut die Versorgung der Bevölkerung.
Das Welternährungsprogramm (WFP) habe noch 5700 Tonnen Nahrungsmittel, die während der Feuerpause in das Gebiet gebracht worden seien, sagte der Sprecher des UN-Nothilfebüros (OCHA), Jens Laerke. Das reiche noch für höchstens zwei Wochen.
Israel hat die weiteren Lieferungen humanitärer Hilfe Anfang März gestoppt. Die Regierung nennt als Grund die Weigerung der dort herrschenden Terrororganisation Hamas, einem US-Plan für die Weiterführung eines Waffenruheabkommens zuzustimmen.
Missachtung menschlichen Lebens
OCHA erhebt schwere Vorwürfe gegen die israelischen Behörden. «(Wir sind) Zeugen einer abscheulichen Missachtung des menschlichen Lebens und der Menschenwürde», sagte Laerke. «Die Kriegshandlungen, die wir sehen, zeigen Merkmale von Gräuelverbrechen.» Mit dem Ausdruck (englisch: «atrocity crimes») sind im Völkerrecht Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen gemeint.
Er nannte als Beispiele unter anderem Angriffe auf Krankenhäuser und die Vertreibung der Zivilbevölkerung. 18 Prozent des Territoriums stünden wieder unter Räumungsbefehl. Die Menschen könnten nirgendwo hin, wo sie in Sicherheit sind und Nahrung finden. «Nichts kann die kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes rechtfertigen», sagte Laerke.