UN-Chef: Klimakrise schreitet voran - Politik tritt auf der Stelle
In New York kritisiert UN-Generalsekretär António Guterres, dass der Klimaschutz «ins Stocken geraten» sei. Vor allem führende Industrienationen griff er an.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Klimaschutz ist laut António Guterres «ins Stocken» geraten.
- Dabei standen führende Industrienationen im Fokus seiner Kritik.
- Es brauche mehr internationale Kompromissbereitschaft, so der UN-Generalsekretär.
UN-Generalsekretär António Guterres beklagt die politische Stagnation im Kampf gegen die sich verschärfende Klimakrise. «Während das Klima-Chaos voranschreitet, ist der Klimaschutz ins Stocken geraten.» Das sagte Guterres am Montag in New York - und griff vor allem die führenden Industrienationen scharf an.
«Um es klar zu sagen: Die kollektiven Verpflichtungen der G20-Regierungen sind viel zu klein und kommen viel zu spät.» Es brauche bei der anstehenden Weltklimakonferenz in Ägypten deutlich mehr internationale Kompromissbereitschaft.
In Ägypten beraten auf der UN-Konferenz, genannt COP27, knapp 200 Staaten zwei Wochen lang darüber, wie der Kampf gegen die Erderhitzung verstärkt werden kann.
Die Zeit drängt, denn die vergangenen sieben Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Der Sommer in Europa war geprägt von Dürren, die im Zuge der Klimakrise häufiger werden.
Die weltweiten Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase müssen Forschern zufolge schon bis 2030 um etwa die Hälfte sinken. Anders ist demnach das auf der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 gemeinsam vereinbarte Ziel nicht zu erreichen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. Nach den gegenwärtig vorgelegten Klimaschutzplänen der Staaten würden sie aber sogar weiter steigen.