UN: Exekutionen und Gruppenvergewaltigungen im Sudan
Im Sudan eskaliert der Machtkampf. Beide Seiten begehen laut UN schwere Verbrechen.
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Im Machtkampf im Sudan begehen nach einem Bericht des UN-Menschenrechtsbüros beide Seiten schwere Verbrechen. Sowohl die Armee als auch die Rebellen der Miliz RSF hätten Massenexekutionen und Gruppenvergewaltigungen begangen, heisst es darin.
Besonders besorgniserregend seien die wachsenden Aufrufe zu Hass und Gewalt, mit denen ethnische Spannungen geschürt würden. Kämpfer beider Seiten hätten aufgrund der ethnischen Zugehörigkeit Menschen ermordet und Frauen vergewaltigt.
«Die Situation ist an einem Kipppunkt angelangt», sagte Li Fung, Leiterin des UN-Menschenrechtsbüros im Sudan. Millionen Menschen lebten auf der Flucht vor Kämpfern in Angst und Schrecken.
Mehr Hilfe für das sudanesische Volk gefordert
Die Menschen brauchten mehr Hilfe. Das UN-Nothilfebüro OCHA hat einen Spendenaufruf im Umfang von sechs Milliarden Dollar (5,7 Milliarden Euro) für den Sudan veröffentlicht. «Im Sudan herrscht eine humanitäre Notlage von schockierendem Ausmass», sagte OCHA-Chef Tom Fletcher.
«Unser Plan ist ein Rettungsanker für Millionen.» Das Ausland heizt den Konflikt nach Angaben des UN-Menschenrechtsbüros an, durch Waffenlieferungen. Es gebe ein Waffenlieferungsverbot für die Region Darfur, das aber immer wieder verletzt werde.
Diese Lieferungen müssten unterbunden, und das Embargo am besten auf das ganze Land ausgeweitet werden. Zehntausende Menschen sind nach Schätzungen in dem Machtkampf zwischen der Regierung und den Rebellen, der im April 2023 ausbrach, ums Leben gekommen. Rund zwölf Millionen Menschen sind im Land vertrieben oder über die Grenzen geflohen.