Filippo Grandi, UN-Flüchtlingskommissar, bemängelt die Aufnahme von schutzbedürftigen Flüchtlingen in Nordafrika.
Flüchtlinge in Libyen.
Flüchtlinge in Libyen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der UN-Flüchtlingskommissar kritisiert den Umgang mit den Flüchtlingen in Nordafrika.
  • Die geplante Umsiedlung der Flüchtlinge geht nur schleppend voran.
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Bei einem Besuch in dem Bürgerkriegsland Libyen hat UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi die schleppende Aufnahme schutzbedürftiger Flüchtlinge kritisiert. Im vergangenen September habe er sich an die internationale Gemeinschaft gewandt, um 40 000 Menschen in Drittländern neu anzusiedeln, sagte Grandi am Dienstag in Tripolis.

Von den zugesicherten 25 000 Plätzen seien aber erst 2000 Migranten aus den Flüchtlingslagern in Libyen herausgebracht und umgesiedelt worden. Einige wenige der gefährdetsten Migranten seien nach Italien und Rumänien gebracht worden. Der Grossteil sei zunächst kurzfristig um Nachbarland Niger untergekommen.

Schlechteste Lebensbedingungen

In dem von Gewalt zerrissenen nordafrikanischen Bürgerkriegsland Libyen sollen Schätzungen zufolge zwischen 400 000 und eine Million Migranten unter elendsten Bedingungen festsitzen und auf eine Überfahrt nach Europa hoffen.

Zusätzlich zu dem Hilfsprogramm des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind bereits tausende Migranten über ein Rückkehrerprogramm der Vereinten Nationen freiwillig in ihre Heimatländer zurückgekehrt. EU und Afrikanische Union hatten sich im vergangenen Jahr auf einen entsprechenden Evakuierungsplan für offiziell nicht-schutzbedürftige Migranten geeinigt.

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