UN-Nothilfe: Milliarden fehlen für humanitäre Einsätze
Die Vereinten Nationen benötigen 46,4 Milliarden Dollar für Hilfsprogramme im Jahr 2024.
Die Vereinten Nationen brauchen für humanitäre Einsätze im kommenden Jahr 46,4 Milliarden Dollar. Damit soll fast 181 Millionen Menschen in 72 Ländern geholfen werden, wie das UN-Nothilfebüro OCHA am Montag berichtete. Trotz Kriegen, Konflikten und Klimakatastrophen, verbunden mit Hunger, Armut, Krankheitsausbrüchen und Vertreibungen hat das Büro aus dem schlechten Spendenaufkommen dieses Jahres Konsequenzen gezogen.
Von den eigentlich für 2023 benötigten 56,7 Milliarden Dollar sei nur ein gutes Drittel zusammengekommen, sagte OCHA-Chef Martin Griffiths in Genf. Deshalb werde nun für 2024 nicht mehr Hilfe für 245 Millionen Menschen, sondern nur noch für «181 Millionen Menschen» anvisiert. «Wenn wir 2024 nicht mehr Hilfe zur Verfügung stellen können», sagte er, «werden Menschen dafür mit dem Leben bezahlen».
Spendenschwäche trifft Afghanistan und Myanmar hart
Wegen des schwachen Spendenaufkommens hätten in Afghanistan in diesem Jahr zehn Millionen Menschen zwischen Mai und November keine Nahrungsmittelhilfe bekommen. In Myanmar hätten anders als geplant keine besseren Unterkünfte für eine halbe Million Vertriebene gebaut werden können. Im Jemen hätten die Bedürftigen, denen Hilfe versprochen war, weder Wasser noch Toiletten bekommen.
Die grössten Hilfsprogramme sind im kommenden Jahr vorgesehen für Syrien (4,4 Milliarden Dollar), die Ukraine (3,1 Milliarden Dollar), Afghanistan (3 Milliarden Dollar), Äthiopien (2,9 Milliarden Dollar) und den Jemen (2,8 Milliarden Dollar). Darüber hinaus gibt es geplante länderübergreifende Hilfsprogramme, die unter anderem auch Venezuela, den Sudan, Südsudan, Syrien und viele Nachbarländer einschliessen.