UN-Nothilfebüro: Kliniken in Gaza brauchen dringend Hilfe
Das UN-Nothilfebüro hat an Heiligabend erneut zu dringender Hilfe für Kliniken im umkämpften Gazastreifen aufgerufen.
Es gebe weiterhin Berichte über Angriffe auf und um Krankenhäuser im nördlichen Gaza, die dringend mit Nahrungsmitteln und Wasser versorgt werden müssten, berichtete OCHA. In der Stadt Gaza im Norden stünden laut dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) nur noch drei Beatmungsgeräte für Säuglinge zur Verfügung, die intensivmedizinisch versorgt werden müssen, hiess es weiter.
Die Lage in den Krankenhäusern Kamal Adwan, Al Awda und dem Indonesischen Krankenhaus im Norden des Gazastreifens habe sich seit dem 21. Dezember drastisch verschlechtert, hiess es. Israels Armee teilte zuvor mit, sie habe «im Gebiet des Indonesischen Krankenhauses einen begrenzten Einsatz gegen Terroristen und Infrastruktur ausgeführt und abgeschlossen». Vom Klinikgelände aus habe es wiederholt Angriffe auf israelische Soldaten gegeben. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Der Norden Gazas sei weiter nahezu vollständig belagert, berichtete das UN-Nothilfsbüro weiter. Seit dem 1. Dezember hätten die israelischen Behörden 48 von 52 Versuchen der UN, den Zugang für humanitäre Hilfe zu koordinieren, verweigert. Der neue UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher berichtete zuvor von einem Zusammenbruch von Recht und Ordnung in dem abgeriegelten Küstengebiet. Vorräte würden durch lokale Banden systematisch geplündert.
Nach Israels Darstellung sind genug Hilfsgüter da, die UN schafften es nicht, sie zu verteilen. Nach internationaler Rechtsauffassung ist Gaza von Israel besetztes Gebiet. Israel sei für die Aufrechterhaltung der Ordnung zuständig.