UN-Hochkommissar Volker Türk kritisiert das neue Tugendgesetz der Taliban.
Frauen in Afghanistan
Frauen in Afghanistan. (Archivbild) - AFP/Archiv

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat das neue sogenannte Tugendgesetz der Taliban in Afghanistan scharf kritisiert. «Frauen zu gesichts- und stimmenlosen Schatten zu degradieren, sei völlig inakzeptabel», teilte Türk in Genf mit. Er verlangte die Rücknahme des Gesetzes.

Nach diesem Regelwerk der militant-islamistischen Machthaber müssen Frauen in der Gegenwart von Männern, die nicht mit ihnen verwandt sind, Gesicht und Körper verhüllen. Sie dürfen auch in der Öffentlichkeit nicht singen, laut lesen oder etwas rezitieren. Weil ihre Stimme nach Lesart der Taliban «intim» ist.

EU äussert sich ebenfalls kritisch

Das und vorhergehende Gesetze verletzten unter anderem die Rechte der Frauen auf Meinungsäusserung, Bewegungsfreiheit und Freiheit von Diskriminierung. Afghanistan verletze damit seine Verpflichtungen, die Menschenrechten aller zu garantieren. Ähnlich hatte sich auch die EU schon geäussert.

Die Taliban hatten im Sommer 2021 nach fast zwei Jahrzehnten internationaler Bemühungen um Demokratie und Entwicklung in Afghanistan die Macht im Land zurückerobert. Seitdem beschneiden sie die Rechte von Frauen immer stärker.

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