Unicef: Klimawandel legt Schulen weltweit lahm
Der Klimawandel beeinträchtigt die Schulbildung weltweit: 242 Millionen Schüler in 85 Ländern haben im letzten Jahr den Unterricht verpasst.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut Unicef hat der Klimawandel im letzten Jahr Schulen weltweit zum Stillstand gebracht.
- Eine besonders grosse Gefahr waren Hitzewellen.
- Südasien war mit 128 Millionen Schülern die am stärksten betroffene Region.
Der Klimawandel bedroht auch die Schulbildung: Im vergangenen Jahr fiel laut Unicef für rund 242 Millionen Schüler in 85 Ländern der Unterricht aus. Dies unter anderem wegen Hitzewellen, Wirbelstürmen, Überschwemmungen und Dürren.
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen veröffentlichte in New York zum Internationalen Tag der Bildung an diesem Freitag eine entsprechende Analyse.
Untersucht wurden die Auswirkungen von «extremen Klimaereignissen» auf Schulschliessungen und erhebliche Unterbrechungen des Schulbetriebs.
Eine besonders grosse Gefahr waren demnach Hitzewellen. Am stärksten litten unter den «klimabedingten Schulunterbrechungen» Afghanistan, Bangladesch, Mosambik, Pakistan und die Philippinen.
Fast 74 Prozent der betroffenen Schülerinnen und Schüler lebten der Studie zufolge in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Aber verschont blieb keine Region.
Südasien am stärksten betroffen
Südasien war der Analyse zufolge mit 128 Millionen Schülern die am stärksten betroffene Region. In Ostasien und im Pazifikraum waren 50 Millionen Schüler in ihrer Schulbildung beeinträchtigt.
Das Klimaphänomen El Niño habe auch verheerende Auswirkungen auf Afrika gehabt: Mit häufig schweren Regenfällen und Überschwemmungen in Ostafrika und schweren Dürren in Teilen des südlichen Afrikas, hiess es weiter.
Sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen trafen im September aber auch Italien – für mehr als 900'000 Schüler war der Unterricht unterbrochen. In Spanien fiel der Unterricht im Oktober ebenfalls wegen Überschwemmungen für 13'000 Kinder und Jugendliche aus, wie es weiter hiess.
Unicef: Jeder siebte Schüler betroffen
Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell sagte, vergangenes Jahr habe jeder siebte Schüler wegen Unwettern dem Unterricht fernbleiben müssen.
Laut Unicef machen längere Schulschliessungen die Rückkehr der Schüler in den Unterricht unwahrscheinlicher. Zudem erhöhten sie das Risiko von Kinderheirat und Kinderarbeit. Dies vor allem in ärmeren Regionen.
Es sei erwiesen, dass Mädchen während und nach Katastrophen auch einem erhöhten Risiko ausgesetzt seien, die Schule abzubrechen. Oder sie werden Opfer von geschlechtsspezifischer Gewalt.