Unicef sorgt sich um Familien und Kinder in Tripolis

Keystone-SDA
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Libyen,

Seit dem Sturz Muammar al-Gaddafis 2011 ist Libyen im Chaos versunken. Die ständigen Kämpfe haben bislang 25'000 Menschen obdachlos gemacht.

Amnesty International
Migranten sitzen im Njila Auffanglager, nachdem sie aus Tripolis geflohen sind. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Unicef ist wegen den Zuständen in Libyen besorgt.
  • Seit dem Tod al-Gaddafis sind 25'000 Menschen gestorben – Die Hälfte davon waren Kinder.

Angesichts fortdauernder Kämpfe zwischen Milizen in der libyschen Hauptstadt Tripolis hat sich das Uno-Kinderhilfswerk Unicef besorgt gezeigt. «Mehr als 1200 Familien wurden alleine in den vergangenen 48 Stunden vertrieben, während sich die Kämpfe im Süden von Tripolis verstärkten», teilte Unicef in der Nacht zu heute Montag mit.

Insgesamt liege die Zahl aller Menschen, die durch die Gefechte obdachlos geworden seien, bei mehr als 25'000. Schätzungsweise die Hälfte von ihnen seien Kinder. Das Kinderhilfswerk berichtete zudem über einen Raketeneinschlag, bei dem eine komplette Familie mit zwei Kindern getötet wurde. Damit seien bei den Kämpfen in den vergangenen vier Wochen mindestens acht Kinder getötet worden.

Libyen im Chaos

In Tripolis waren seit Ende August mehr als 100 Menschen bei Gefechten getötet worden. Eine zwischenzeitlich geltende Waffenruhe wurde mehrfach gebrochen. Rund 500 weitere Menschen wurden nach Angaben der international anerkannten Regierung bei Kämpfen rivalisierender Milizen verletzt.

Die staatliche Ölgesellschaft NOC warnte, die Versorgung der Hauptstadt sei nicht mehr gewährleistet. Wegen der Kämpfe seien mehrere Öllager nicht mehr in Betrieb.

Seit dem Sturz und der Tötung des Langzeitmachthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 ist Libyen im Chaos versunken. Drei Regierungen konkurrieren mittlerweile um die Macht, dazu kommen Hunderte Milizen. Auch islamistische Organisationen wie der Islamische Staat sind in dem nordafrikanischen Land aktiv und zahlreiche europäische und arabische Staaten sowie die USA greifen in die Machtkämpfe ein.

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