Unterdrückung des Islams führt zu Radikalisierung
Das Wichtigste in Kürze
- Radikale Gruppen gewinnen zunehmend an Einfluss in der Region des Ferghana-Tals, wo Usbekistan, Kirgistan und Tadschikistan aneinandergrenzen.
- «Die extreme Unterdrückung des Islams hat zu einer Gegenbewegung in der Region geführt.»
- In den letzten 15 Monaten gab es vermehrt Terrorangriffe mit usbekischer Beteiligung – so auch am Dienstag in New York.
Nach den Terroranschlägen
mit usbekischer Beteiligung
in Stockholm auf einer Einkaufsstrasse (April 2017), in St. Petersburg in einer U-Bahn (April 2017) und in Istanbul bei der Sylvester-Party und am Atatürk-Flughafen (Januar 2017 und Juni 2016) wurde auch der Angriff in New York am Dienstag von einem Usbeken ausgeübt.
Wie «Bild» berichtet, ist nicht zuletzt die Unterdrückung der autoritären Regime dafür mitverantwortlich. Seit dem Niedergang der Sowjetunion ist Zentralasien zu einem Pulverfass geworden. «Besonders im Ferghana-Tal, wo Usbekistan, Kirgistan und Tadschikistan
aneinandergrenzen, waren in der Vergangenheit salafistische Gruppen aktiv und
haben versucht, die Bevölkerung zu radikalisieren», sagt der Terrorismus-Experte Peter Neumann zu «Bild».
Moscheen seien gebaut worden und enge Verbindungen nach Afghanistan gepflegt. «Zudem
haben die autoritären Regierungen von Usbekistan und Tadschikistan jede Form
des Islams stark unterdrückt». erklärt Neumann. Männern unter 40 Jahren werde es untersagt, einen Bart zu tragen oder Moscheen zu besuchen. Diese extreme Unterdrückung des Islams habe zu einer Gegenbewegung in der Region geführt. Zunehmend versucht ISIS die ehemaligen Sowjetrepubliken
mit
ihrer mehrheitlich muslimischen Bevölkerung
stark zu beeinflussen.