Unterseekabel-Schaden: Taiwan setzt verdächtiges Schiff fest

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Taiwan,

Taiwans Küstenwache hat einen chinesischen Frachter nach einem Schaden an einem Unterseekabel festgesetzt.

Unterseekabel
Unterseekabel. (Symbolbild) - Keystone

Nach einem erneuten Schaden an einem Unterseekabel hat Taiwans Küstenwache einen Frachter mit chinesischer Besatzung festgesetzt. Das unter der Flagge Togos fahrende Schiff «Hongtai» sei für weitere Untersuchungen in den Hafen der im Süden gelegenen Stadt Tainan eskortiert worden, teilte die Küstenwache mit.

Zuvor hatte der Netzbetreiber Chunghwa Telecom einen Schaden an einem Kommunikationskabel gemeldet, das zu den östlich von Taiwan gelegenen Penghu-Inseln läuft.

Die Inselgruppe gilt in der Taiwanstrasse – jener Meerenge zwischen China und Taiwan – als strategisch wichtig. Taiwan meldet immer wieder Schäden an Unterseekabeln, die oft auf natürliche Ursachen zurückgeführt werden. Der Küstenwache zufolge befanden sich acht Crew-Mitglieder aus China an Bord der «Hongtai».

Schiff und Besatzung in Gewahrsam

Die Sprecherin des taiwanischen Kabinetts, Michelle Lee Hui-chih, sagte der Deutschen Presse-Agentur, das Schiff und die Besatzung würden nun in Gewahrsam genommen und es werde ermittelt, ob es sich um Sabotage handle. Die Küstenwache untersucht ausserdem, ob das Schiff aus China finanziert wurde.

Es könne daher nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um eine sogenannte Grauzonen-Aktivität Chinas gehandelt habe, hiess es weiter. Mit solchen Aktionen, die unter der Schwelle eines offenen Konflikts liegen, setzt Peking Taipeh immer wieder unter Druck.

China bestreitet Kenntnis

Die kommunistische Regierung in Peking zählt die Insel zum Gebiet Chinas, obwohl die Republik eine demokratisch gewählte und unabhängige Regierung hat. Angesprochen auf den Vorfall erklärte Chinas Aussenamt, dieser sei nicht bekannt.

Anfang Januar war zuletzt ein Frachtschiff mit chinesischem Namen unter Verdacht geraten, ein Unterseekabel vor der Nordostküste Taiwans beschädigt zu haben. Chunghwa Telecom war davon ausgegangen, dass das Frachtschiff «Shunxin39», das sich zur fraglichen Zeit in der Gegend aufgehalten hatte, für den Vorfall verantwortlich war.

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