US-Aussenminister fordert Israel zu Änderungen auf
Blinken reagiert auf Tod von US-Bürgerin im Westjordanland.
US-Aussenminister Antony Blinken hat das israelische Militär nach dem Tod einer US-Bürgerin im Westjordanland zu «fundamentalen Änderungen» seiner Vorgehensweise aufgerufen. Es sei «inakzeptabel», dass inzwischen zwei US-Staatsangehörige getötet worden seien, sagte Blinken bei einer Presskonferenz mit seinem britischen Kollegen David Lammy in London.
Das israelische Militär hatte eingeräumt, für den Tod einer propalästinensischen Aktivistin im Westjordanland in der vergangenen Woche verantwortlich zu sein. Die Frau hatte sowohl die türkische als auch die US-Staatsbürgerschaft. Sie wurde nach israelischen Angaben bisherigen Erkenntnissen zufolge unabsichtlich erschossen.
Die Schüsse der Soldaten hätten dem Hauptverantwortlichen des gewaltsamen Protestes gegolten, hiess es in einer Mitteilung des Militärs. Man bedauere den Tod der Aktivistin zutiefst und untersuche den Vorfall.
Aufruf zur Veränderung der Waffeneinsatzregeln
Blinken sagte zu dem Vorfall: «Niemand sollte sein Leben riskieren, nur um frei seine Ansichten zum Ausdruck zu bringen.» Israels Sicherheitskräfte müssten einige fundamentale Änderungen an ihrer Vorgehensweise im Westjordanland vornehmen, einschliesslich ihrer Regeln zum Einsatz von Waffen, betonte der US-Politiker.
«Wir sehen seit Langem Berichte über Sicherheitskräfte, die wegschauen, wenn extremistische Siedler Gewalt gegen Palästinenser anwenden. Wir haben Berichte über exzessive Gewalt durch israelische Sicherheitskräfte gegen Palästinenser gesehen und jetzt haben wir den zweiten US-Staatsbürger, der von israelischen Sicherheitskräften getötet wird. Das ist inakzeptabel», sagte Blinken.