Laut Studie: Nur 15 Minuten mehr Schlaf sorgt für bessere Leistungen
Bereits bei 15 Minuten längerem Schlaf haben Jugendliche einer Studie deutlich bessere kognitive Leistungen erbracht.

Das Wichtigste in Kürze
- Schon 15 Minuten mehr Schlaf erhöhen die Gehirnfunktion von Jugendlichen.
- Das zeigt eine neue Studie aus England und China.
«Nur noch fünf Minuten» – wer hat diese vier Worte nicht auch schon mal gedacht, als morgens der Wecker läutete?
Doch einen grossen Unterschied machen diese fünf Minuten dann doch auch nicht, oder?
Falsch: Tatsächlich dürften schon wenige Minuten mehr Schlaf bei Jugendlichen grosse Auswirkungen haben. Das besagt zumindest eine neue Studie der Cambridge-Universität in England und der Fudan-Universität in China.
Mit nur 15 Minuten längerem Schlaf konnten 11- bis 14-Jährige signifikant bessere kognitive Leistungen erbringen.
Langschläfer haben laut Studie grösseres Hirn
Barbara Sahakian, Professorin für Psychiatrie an der Universität von Cambridge, bestätigt: «Auch wenn die Unterschiede in der Schlafdauer relativ gering waren, konnten wir dennoch Unterschiede in der Gehirnstruktur und -aktivität feststellen.»
Je länger der Schlaf, desto besser schnitten die Schüler in Sachen Vokabular, Lesen, Problemlösen und Fokus ab. Auch die Gehirnmasse der Langschläfer war grösser.
Die Ergebnisse sind durchaus relevant: «Das zeigt uns, wie wichtig es ist, in dieser wichtigen Phase des Lebens gut zu schlafen», erklärt Sahakian.
Bisher sei nämlich erstaunlich wenig über den Schlaf in der Pubertät bekannt. Und das, «obwohl dies eine entscheidende Zeit in unserer Entwicklung ist».
Jugendliche mit mehr Schlaf wiesen auch eine tiefere Herzfrequenz auf. Das ist grundsätzlich ein Zeichen besserer Gesundheit.
Einzig ihre schulische Leistung schien nicht mit der Schlafdauer der Jugendlichen zusammenzuhängen.
Auswirkungen nicht abschliessend geklärt
Für die Studie wurde der Schlaf von mehr als 3200 Jugendlichen im Alter zwischen elf und zwölf Jahren überwacht. Dazu kamen Beobachtungen von 1190 13- bis 14-Jährigen. Damit die ermittelte Schlafdauer so objektiv wie möglich war, wurden Fitbit-Uhren an die Probanden abgegeben.
Mit den Daten konnte lediglich ein Zusammenhang von Schlafdauer und kognitiver Leistung hergestellt werden.
Trotzdem ist für die Hauptautorin der Studie, Qing Ma von der Fudan-Universität, klar: «Unsere Studie kann zwar nicht schlüssig beantworten, ob junge Menschen eine bessere Gehirnfunktion haben, weil sie besser schlafen. Aber es gibt eine Reihe von Studien, die diesen Gedanken unterstützen würden.»
So sei es beispielsweise erwiesen, dass sich Schlaf positiv auf das Gedächtnis und das Lernen auswirke.