US-Rechtsprofessor erschiesst zwei Klimaaktivisten
Schreckliche Szenen in Panama: Während einer Strassenblockade erschiesst ein US-Bürger zwei Klimaaktivisten. Jetzt sitzt er im Gefängnis.
Das Wichtigste in Kürze
- Während einer Klima-Blockade in Panama kam es zum Streitgespräch.
- Ein pensionierter US-Rechtsprofessor zückte seine Waffe und gab mehrere Schüsse ab.
- In der Folge starben zwei Klimaaktivisten – sie beide waren Lehrer mittleren Alters.
In Panama sorgt ein blutiger Zwischenfall für Entsetzen: Ein Mann, der als emeritierter Professor und Anwalt identifiziert wurde, hat während einer Demonstration am Mittwoch zwei Menschen erschossen. Die Opfer waren Teil einer regierungskritischen Strassenblockade. Der mutmassliche Täter besitzt neben der panamaischen auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft, so die Nachrichtenagentur Reuters.
Die Generalstaatsanwaltschaft Panamas hat Untersuchungshaft für den Schützen angeordnet. Ihm werden ein Tötungsdelikt und illegaler Waffenbesitz vorgeworfen.
Das ist passiert
Videos in sozialen Netzwerken zeigen die dramatischen Momente des Angriffs sowie die anschliessende Festnahme des 77-Jährigen: Im Streitgespräch mit zwei Klimaaktivisten zückt der Rechtsprofessor seine Waffe.
Ein Demonstrant entgegnet: «Na los, schiess doch!» Daraufhin gibt der Mann einen Schuss auf eine Drittperson ab, die nicht am Streitgespräch beteiligt war. Wenige Sekunden später folgt ein zweiter Schuss auf einen weiteren Klimaaktivisten.
Schockwellen durchs Land
Die Erschütterung ist gross: In Santiago de Veraguas fand ein Schweigemarsch statt, um der Getöteten zu gedenken. Beides Männer mittleren Alters, einer davon Lehrer.
Seit Wochen protestiert man in Panama gegen einen neuen Vertrag mit dem Bergbauunternehmen First Quantum Minerals. Die Regierung steht wegen dieses Abkommens stark in der Kritik. Demonstranten befürchten negative Umweltauswirkungen durch den Kupferabbau und sehen das Land im Nachteil.
Auswirkungen auf das öffentliche Leben
Durch die anhaltenden Proteste kam es zu massiven Störungen im Alltag: geschlossene Schulen über eine Woche hinweg. Ausgefallene Arzttermine und wirtschaftliche Einbussen von täglich bis zu 80 Millionen Dollar – nur einige Folgen der Strassensperren.
Trotz Aufrufen seitens der Behörden zum Ende der Demonstrationen bleiben Gewerkschaften standhaft. Sie fordern die Annullierung des Vertrags mit First Quantum Minerals. Dieser sichert dem Unternehmen für 20 Jahre Schürfrechte zu, mit Option auf weitere 20 Jahre Verlängerung.