US-Regierung wirft Hamas Abfangen von Gaza-Hilfslieferung vor
Die USA werfen der Hamas vor, eine Hilfslieferung abgefangen zu haben. Die Ware sei später wieder freigegeben worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die USA werfen der Hamas vor, erstmals in grösserem Umfang Hilfsgüter abgefangen zu haben.
- Die Ware sei umgeleitet und später wieder freigegeben worden.
- Die USA warnen, dass damit die Unterstützung für die Zivilisten gefährdet werde.
Die US-Regierung wirft der islamistischen Hamas vor, erstmals in grösserem Umfang Hilfsgüter für den Gazastreifen abgefangen zu haben. Der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller, sagte am Donnerstag in Washington, es handele sich um eine Lieferung, die von Jordanien über den neu geöffneten Grenzübergang Erez in das Küstengebiet gebracht worden sei.
«Sie wurde dann von einer humanitären Organisation zur Verteilung im Gazastreifen abgeholt, und diese Hilfe wurde von der Hamas vor Ort im Gazastreifen abgefangen und umgeleitet», sagte Miller. Nach seinem Verständnis seien die Güter inzwischen wieder freigegeben und zurück an die humanitäre Organisation übergeben worden. «Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass es sich um einen inakzeptablen Akt handelt.»
Miller sagte, dies sei der erste grössere Fall der Umleitung von Hilfsgütern durch die Hamas. Er warnte die Gruppe, durch solche Aktionen Hilfslieferungen für die palästinensische Zivilbevölkerung in Gaza generell zu gefährden, und rief dazu auf, dies nicht zu wiederholen.
Die humanitäre Lage in dem abgeriegelten Gazastreifen ist katastrophal. Die Menschen dort sind dringend auf die Lieferung von Nahrungsmitteln und Medikamenten angewiesen. Auf internationalen Druck hin, vor allem aus den USA, hatte Israel am Mittwoch den Grenzübergang Erez im Norden Gazas geöffnet. Der Norden des Küstengebietes ist besonders von Lebensmittelknappheit betroffen.