Verdächtige des Anschlags auf Kandidaten in Ecuador kommen in U-Haft
Sechs Männer werden des Mordanschlags auf Präsidentschaftskandidat Fernando Villavicencio verdächtigt. 22 Beweismittel brachten sie nun in Untersuchungshaft.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Präsidentschaftskandidat wurde nach einer Wahlkampfveranstaltung in Ecuador ermordet.
- Mutmasslich sechs Männer aus Kolumbien begangen das Verbrechen an Fernando Villavicencio.
- 22 Beweismittel liegen gegen sie vor und brachten sie in 30 Tage Untersuchungshaft.
Nach dem Mordanschlag auf den ecuadorianischen Präsidentschaftskandidaten Fernando Villavicencio kommen die Verdächtigen für zunächst 30 Tage in Untersuchungshaft. Die Ermittler legten insgesamt 22 Beweismittel gegen die sechs Männer aus dem Nachbarland Kolumbien vor. So teilte es die Staatsanwaltschaft des südamerikanischen Landes am Freitag mit. Darunter waren Zeugenaussagen, Autopsie-Berichte, ballistische Analysen und Videoaufzeichnungen.
Die Täter hatten am Mittwoch nach einer Wahlkampfveranstaltung in der Hauptstadt Quito den Oppositionskandidaten Villavicencio erschossen.
Mindestens neun Menschen wurden verletzt, darunter drei Personenschützer und eine Kandidatin für die Nationalversammlung. Ein Verdächtiger erlag nach einem Schusswechsel mit den Sicherheitskräften seinen Verletzungen. Präsident Guillermo Lasso verhängte für 60 Tage den Ausnahmezustand und mobilisierte die Streitkräfte.
Am 20. August finden in Ecuador vorgezogene Präsidenten- und Parlamentswahlen statt. Diese sind notwendig geworden, weil Lasso inmitten eines Amtsenthebungsverfahrens wegen mutmasslicher Unterschlagung die Nationalversammlung aufgelöst hatte. Das einst friedliche Land leidet derzeit unter einer Welle der Gewalt.
Die Mordrate von 25 Tötungsdelikten je 100.000 Einwohnenden im vergangenen Jahr war die höchste in der Geschichte des Landes. Die Regierung macht vor allem Drogenhandelnde verantwortlich.