Verdächtige nach Tod eines Blauhelmsoldaten im Libanon angeklagt
Im Libanon werden fünf Verdächtige im Zusammenhang mit dem Tod eines Blauhelmsoldaten fünf Männer angeklagt.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor einem halben Jahr wurde ein Blauhelmsoldat im Libanon getötet.
- Nun wurde Anklage gegen fünf Verdächtige erhoben.
- Diese stünden möglicherweise mit der Hisbollah und Amal in Verbindung, heisst es.
Ein halbes Jahr nach dem Tod eines irischen Blauhelmsoldaten im Libanon hat ein Ermittlungsrichter Anklage gegen fünf verdächtige Männer erhoben. Diese stünden möglicherweise mit den schiitischen Gruppen Hisbollah und Amal in Verbindung, hiess es am Donnerstag aus Justizkreisen.
Sie werden verdächtigt, im Dezember vergangenen Jahres einen Konvoi der UN-Friedensmission Unifil im Süden des Libanon angegriffen zu haben. Ihnen könnte den Angaben nach die Todesstrafe drohen. Einer der Verdächtigen sei festgenommen worden, meldete die Staatsagentur NNA. Die Hisbollah bestritt jegliche Beteiligung an dem Vorfall.
«Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung Gerechtigkeit und wir fordern weiterhin die Rechenschaftspflicht aller beteiligten Täter», sagte ein Unifil-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. «Angriffe auf Männer und Frauen, die der Sache des Friedens dienen, sind schwere Verbrechen.»
Bei dem Beschuss zweier gepanzerter Fahrzeuge waren drei Blauhelmsoldaten verletzt worden. Der 23 Jahre alte Ire starb. Der Konvoi war in einer Gegend unterwegs, in der viele Hisbollah-Unterstützer leben.
Die Blauhelme überwachen seit 1978 das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon. Die beiden Länder befinden sich offiziell im Kriegszustand. An der Grenze kommt es immer wieder zu Spannungen. Die eng mit dem Iran verbündete libanesische Schiitenmiliz Hisbollah, die grosse Teile des Südlibanon kontrolliert, sieht in Israel einen Erzfeind.
Gegenwärtig sind knapp über 10'000 UN-Soldaten aus mehr als 40 Ländern an dem Einsatz beteiligt, darunter auch Deutsche. Seit 1978 zählte Unifil mehr als 300 Todesfälle im Rahmen der Mission.