Vereinzelt Proteste nach Explosion in Beirut
Nach der Explosion in Beirut mit mindestens 149 Toten ist es in der Nacht zum Freitag vereinzelt zu Protesten gekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach der Explosion in Beirut kam es am Freitag zu Demonstrationen.
- Mehrere Menschen wurden bei Zusammenstössen mit Sicherheitskräften verletzt.
- Dutzende hätten versucht, die Absperrung zum Parlamentsgebäude zu durchbrechen.
Nach der Explosion in Beirut mit mindestens 149 Toten ist es in der Nacht zum Freitag vereinzelt zu Protesten gekommen. Mehrere Menschen wurden bei Zusammenstössen mit Sicherheitskräften verletzt, wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete.
Dutzende hätten versucht, die Absperrung zum Parlamentsgebäude in der libanesischen Hauptstadt zu durchbrechen. Die Demonstranten setzten dort Werbetafeln, Bretter und Müllhaufen in Brand und warfen mit Steinen auf Sicherheitskräfte. Diese setzten teilweise Tränengas ein.
Schwerste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten
In Beirut hatte eine verheerende Detonation grosse Teile des Hafens zerstört. Ganze Strassen im Zentrum sind in Scherben und Trümmer gelegt. Mindestens 149 Menschen wurden getötet und weitere 5000 verletzt. Rund 300'000 Menschen haben ihr Zuhause verloren.
Im Libanon war es bereits seit Oktober zu Massenprotesten gekommen, die auch zum Rücktritt von Ministerpräsident Saad Hariri führten. Sie richteten sich gegen die Führung des Landes, der die Demonstranten Korruption und Verschwendung von Staatsgeld vorwerfen.
Das kleine Mittelmeerland ist hoch verschuldet und steckt in seiner schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Die Proteste hatten das öffentliche Leben in der Hauptstadt teilweise lahmgelegt.