Verteidiger fordern Einstellung des Loveparade-Prozesses
Der Prozess um die Katastrophe bei der Duisburger Loveparade wird von den Verteidigern mit einer Flut von Anträgen dominiert. Den Vorwurf der Verzögerungstaktik weisen sie zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Prozess um die Katastrophe bei der Duisburger Loveparade wird von den Verteidigern mit einer Flut von Anträgen dominiert.
- Den Vorwurf der Verzögerungstaktik weisen sie zurück.
Knapp zwei Wochen nach Beginn des Loveparade-Prozesses in Düsseldorf haben mehrere Verteidiger die Einstellung des spektakulären Verfahrens beantragt. Die Anklage der Staatsanwaltschaft sei zu unbestimmt, sagte ein Verteidiger. Es werde nicht klar, was seinem Mandanten zur Last gelegt wird. Andere Verteidiger schlossen sich dem Antrag an.
Zuvor hatte einige Vertreter von Angeklagten die Aussetzung des Prozesses beantragt. Es müssten unter anderem zuerst 33 Aktenordner zur Loveparade aus dem NRW-Innenministerium hinzugezogen werden.
Beim Duisburger Loveparade-Unglück am 24. Juli 2010 waren im dichten Gedränge mehrerer zehntausend Menschen am einzigen Zu- und Abgang 21 Menschen erdrückt und mindestens 652 verletzt worden.
«Wir sind nicht soweit, wir sind nicht vorbereitet und das ist schlecht», meinte ein Verteidiger am Mittwoch. Die Staatsanwaltschaft enthalte dem Gericht offenbar Informationen vor, sagte ein anderer Anwalt. Die Verteidiger bestritten mehrfach den von Nebenklägern erhobenen Vorwurf, eine Verzögerungstaktik zu betreiben. Ende Juli 2020 verjähren die Vorwürfe