Verwandte Art von ausgestorbener Riesenschildkröte auf Galápagos-Inseln entdeckt
Bei einer Expedition auf den Galápagos-Inseln haben Wissenschaftler offenbar eine verwandte Art einer als ausgestorben geltenden Riesenschildkröte entdeckt.

Das Wichtigste in Kürze
- Wissenschaftler finden «starke genetische Komponente» bei junger Schildkröte.
Die Forscher entdeckten nach Angaben des Galápagos-Nationalparks vom Freitag eine junge weibliche Schildkröte, die eine «starke genetische Komponente» der Spezies Chelonoidis nigra abingdonii Pinta aufweise. Das Weibchen könnte ein direkter Nachfahre eines Exemplars dieser Art sein, das «irgendwo noch am Leben sein könnte».
«Lonesome George», der letzte Vertreter der ausgestorbenen Chelonoidis nigra abingdonii Pinta, war im Juni 2012 im Alter von mehr als hundert Jahren gestorben - ohne Nachfahren zu zeugen.
Den Angaben zufolge fanden Wissenschaftler und Ranger überdies weitere 29 Schildkröten, die genetische Ähnlichkeiten mit der ebenfalls als ausgestorben geltenden Unterart Chelonoidis niger Floreana zeigten.
Laut dem Galápagos-Nationalpark forschten die Wissenschaftler auf dem Vulkan Wolf, wo demnach rund 10.000 bis 12.000 Schildkröten leben. Walfänger und Piraten hätten in dem Gebiet einst Schildkröten abgeladen, um ihre Schiffe zu entlasten.
Die Galápagos-Inseln, ein isoliert im Pazifik gelegenes Archipel, beherbergen weltweit die grösste Zahl an endemischen Arten - also Arten, die nur dort vorkommen. Ein Besuch der Inseln und ihrer einzigartigen Tierwelt im Jahr 1835 inspirierten den britischen Wissenschaftler Charles Darwin zu seiner Evolutionstheorie. Seit 1979 gehört die Inselgruppe, die rund tausend Kilometer vor der ecuadorianischen Küste liegt, dem Unesco-Weltnaturerbe an.