Vietnam verhängt mitten in Corona-Pandemie Importverbot für Wildtiere
Das Wichtigste in Kürze
- Die vietnamesische Regierung hat ein Importverbot für Wildtiere erlassen.
- Ein Wildtier-Markt in China gilt als Ursprungsort des Coronavirus.
- Der öffentliche Druck wuchs, solche Märkte und den Wildtierhandel zu verbieten.
Nach heftigem öffentlichen Druck im Zuge der Corona-Pandemie hat die vietnamesische Regierung ein Importverbot für Wildtiere erlassen.
Ab sofort soll man streng gegen den illegalen Handel mit Wildtieren und Wildtierprodukten vorgehen. Sie werden in Vietnam oft als medizinische Heilmittel teuer verkauft. Dies gab die kommunistische Regierung auf ihrer Internetseite bekannt.
Die Entscheidung Hanois gilt unter anderem als Reaktion darauf, dass ein chinesischer Wildtier-Markt als Ursprung des neuartigen Coronavirus' gilt. Daraufhin war öffentlich der Druck gewachsen, derartige Märkte und den weltweiten Handel zu verbieten. In Vietnam gelten nun strenge Strafen für Wilderei, Handel, Transport und Lagerung von Wildtieren. Das Importverbot gilt für alle Wildtiere - «egal ob tot oder lebendig».
WWF begrüsst den Entscheid
Der WWF bezeichnete die Entscheidung Vietnams als «entscheidenden Vorstoss für den Artenschutz und die menschliche Gesundheit». Das Land zähle zu den sogenannten zoonotischen Brennpunkten. In solchen Ländern sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Krankheitserreger von Wildtieren auf Menschen überspringen.
Auch andere Naturschutzgruppen begrüssten die Entscheidung. Sie hatten den vietnamesischen Behörden immer wieder vorgeworfen, bewusst die Augen vor dem im Land gängigen Handel zu verschliessen.
Durchsetzung des Verbotes werde nicht einfach
Naturschützer warnten am Freitag zudem: Die Durchsetzung des Verbots aufgrund durchlässiger Grenzen und der Bestechlichkeit vieler Beamten werde nicht einfach.
Zu den am häufigsten der Wilderei zum Opfer fallenden Tieren zählen Tiger, Nashörner und Schuppentiere. Deren Organe werden in der traditionellen Medizin verarbeitet.